Bildquelle: BR/Astrid Ackermann
Im 18. und 19. Jahrhundert waren unsere Musentempel selbstverständlich die ersten Adressen für die zeitgenössische Kunstproduktion. Heute sind sie oft die schlechtesten. Nicht nur, dass sie mit der Pflege eines alten und immer älter werdenden Repertoires identifiziert werden, auch architektonisch und akustisch genügen sie den sich verändernden Anforderungen selten. In einem Guckkastentheater mit fester Bestuhlung und beschränkten technischen Möglichkeiten lässt sich wenig experimentelles Musiktheater wagen, und auch wenn das Publikum vor oder nach der Aufführung mehr soziales Leben und Erleben will, sind dem Grenzen gesetzt. Entsprechend hoch ist der Erwartungsdruck, unter dem neue Entwürfe stehen. Was muss ein Opern- oder Konzerthaus können, um dem Zeitgenössischen bestmögliche Bedingungen zu bieten, und was wird in Zukunft den Ausschlag geben: Bauten und Räume, der Klang, das Multimedia-Angebot, das Catering? Wo verlaufen im Zeitalter von Google Glass die Demarkationslinien zwischen Musik, Architektur und Akustik? Darüber diskutieren die Komponistin Isabel Mundry, der Architekt Peter Zumthor und der Akustiker Karlheinz Müller. Es moderiert Christine Lemke-Matwey.