Seine Melodien kennt in Tschechien jedes Kind: Bedřich Smetana. Eine neue Koproduktion von ARTE und BR erzählt vom Schaffen des Komponisten – und warum er in Tschechien als Nationalheld gilt. Im Mittelpunkt des Films steht Smetanas bekanntestes Werk.
Die "Moldau" ist das bekannteste Werk des tschechischen Komponisten Bedřich Smetana. Es sind Klänge, die von der tschechischen Heimat und ihrer Landschaft erzählen. Aber nicht nur, denn der Komponist war auch ein politischer Mensch. So ist die Tondichtung für die Tschechen eine Art "Manifest der kulturellen Identität", wie der Autor des Films, Axel Fuhrmann, erklärt. Dieses Werk habe die Menschen in dem Land seit seiner Uraufführung vereint: während des Ersten Weltkriegs, beim Einmarsch der Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg, über die Zeit der sowjetischen Besatzung hinweg bis zum heutigen Tag. Ein Symbolwerk gegen die Großmächte von außen, so Fuhrmann.
Ein weiterer Protagonist des Films: Die Bamberger Symphoniker und ihr Chef-Dirigent Jakub Hrůša. Er sei jedes Mal hin und weg von der "Moldau", so Hrůša im Film: Auf der einen Seite Smetana, der taub wurde. Und auf der anderen Seite diese Musik "voll von Natürlichkeit, Freude, Lust, Spaß, Tanz, Melodie, Monumentalität und Umarmung der Liebe zu dem Land", – das nehme ihm schlichtweg den Atem, so Hrůša weiter. Der Dirigent ist selbst Tscheche und seit 2016 bei den Bambergern, eine bessere Konstellation könne es gar nicht geben, findet der Filmemacher Axel Fuhrmann. Schließlich hat das Orchester seine Wurzeln in Prag, die Stücke von Smetana gehören zum Standardrepertoire. Und so begleitete das Filmteam das Bamberger Spitzen-Orchester bei der Probe zur "Moldau".
Wenn man Smetana so hören will, wie er gespielt werden muss, dann kommt man an den Bamberger Symphonikern und an Jakub Hrůša nicht vorbei.
Der Film wird am 20. März auf Arte gezeigt und ist anschließend in der Mediathek abrufbar.
Sendung: "Leporello" am 21. Februar 2022 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK