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Tenor Daniel Behle komponiert Operette Eine Ode an das Biertrinken

Als Mozart-Tenor gefeiert und im letzten Jahr mit dem Opus-Klassik als bester Sänger 2020 ausgezeichnet, ist Daniel Behle ein musikalischer Grenzgänger. Als Komponist geht er schon lange einen unkonventionellen Weg zwischen E- und U-Musik. "Hopfen und Malz" heißt seine Operette und ist am Sonntag im Operetten-Boulevard auf BR-Klassik erstmals zu hören.

Bildquelle: Marco Borggreve

Daniel Behle ist ein musikalisches Multitalent: Er hat nicht nur Gesang studiert, sondern auch Posaune, Schulmusik und Komposition. So vielseitig wie seine Ausbildung, ist auch sein Repertoire: Von Bach-Arien über Mozart-Opern bis zu Franz Lehar und zeitgenössischen Werken. Alle Epochen interpretiert Behle mit der gleichen Intensität und Leichtigkeit. Seine Devise: "Je breiter ich mich aufstelle, desto schöner und interessanter wird auch der einzelne Vortrag." Wenn er einen Operettenabend singt, baut er zum Beispiel auch den "Königssohn" von Engelbert Humperdinck ins Programm ein.

Wenn man die einzelnen Stile abrufen und damit spielen kann, wird der ganze Vortrag bunter.
Tenor Daniel Behle

Auch auf CD-Einspielungen spielt Behle mit verschiedenen Stilen. So besingt er in "Mein Hamburg" die Reeperbahn und seinen Steinway. Oder er wagt zwischen Schlagern von Robert Stolz und Karl Goldmarks "Magischen Tönen" seinen ersten Operettenversuch für volles Orchester mit dem Titel "In Köln".

Das Leben ist lebenswert

In der Operette findet Daniel Behle, was er in der zeitgenössischen Musik oft vermisst: Humor und Lebensfreude. "Wenn wir uns auf die Bühne stellen und singen: 'Freunde, das Leben ist lebenswert - trotz allem!' Darin finde ich mich wieder", sagt der Tenor. Dieses Lebensgefühl entdeckt Behle aber nicht nur in der Operette, sondern auch in Schubertliedern oder Bachkantaten.

Operettentexte funktionieren über simple Reime mit Schmäh.
Tenor Daniel Behle

Ein Freibier aus der Wolfsbucht

Daniel Behle hat nicht nur Gesang studiert, sondern auch Posaune, Schulmusik und Komposition. | Bildquelle: Marco Borggreve Vor knapp zwei Jahren fasste Daniel Behle dann den Entschluss, selbst eine Operette zu komponieren. Mit dem Schweizer Schriftsteller Alain Claude Sulzer schrieb er das humorvolle Libretto zu "Hopfen und Malz", einer Operette über das zeitlose Thema des Biertrinkens. Die Handlung spielt im Gasthof "Zum bayrischen Holländer". Ein Wirt namens Flens spielt eine wichtige Rolle, außerdem ein Freibier, das in der Wolfsbucht gebraut wird.

"Operette ist für mich vor allem Musiktheater", erklärt Behle. "Das Sujet sollte lustig und verwirrend sein – wie bei der Fledermaus. Dann folgt die Musik von alleine." Ganz wichtig ist für den Tenor ein griffiger Text beim Operetten-Libretto. Simple Reime mit Schmäh mag er besonders. Kleine Kostprobe: "Das Bier aus dem Kloster St. Demenz, jeder mag's, keiner kennt's."

Sendung: "Operetten-Boulevard" am 14. März 2021 ab 21:05 Uhr auf BR-KLASSIK