Ein bislang unbekanntes Musikstück von Engelbert Humperdinck ist aufgetaucht. Entdeckt hat es der ehemalige "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann, als er Nachforschungen zu seinem Haus auf Usedom anstellte. In diesem hatte Humperdinck eine Zeit lang gewohnt.
Engelbert Humperdinck hat mit "Hänsel und Gretel" eine der meistgespielten Opern der Welt geschrieben. Sein anderen Kompositionen sind heute weniger bekannt. 1906 wohnt Humperdinck vorübergehend in dem Haus, das jetzt Diekmann gehört.
Eine "sehr bedeutende Entdeckung" nannte Musikwissenschaftler und Humperdinck-Experte Christian Ubber den Fund. Das Klavierstück mit dem Titel "Erinnerung" tauchte im Poesiealbum der jüngeren Schwester Humperdincks auf, das Diekmann bei einer Auktion erworben hatte. Neben Einträgen von Mitschülerinnen, Tanten und Cousinen, findet sich in dem Album auch ein Eintrag ihres Bruders, den er etwa zwei Jahre vor ihrem frühen Tod geschrieben hatte. "Allerdings hat er ihr keinen Text hinterlassen, sondern er hat ihr ein Stück komponiert: 'Erinnerung'", erklärt Diekmann. Humperdinck hatte es der Schwester gewidmet. Es ist die zweitälteste authentisch erhaltene Komposition Humperdincks, da dessen Frühwerk bei einem Brand zerstört wurde.
Das ist eine werkhistorisch und biografisch sehr bedeutende Entdeckung.
Sendung: "Allegro" am 8. Februar 2021 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK