Von 1984 bis 2001 leitete er als Nachfolger Karl Richters den Münchener Bachchor. Auch mit dem Chor des BR hat er zusammengearbeitet. Am 28. Mai ist der Dirigent, wie erst jetzt bekannt wurde, im Alter von 87 Jahren gestorben.
Hanns-Martin Schneidt stammt aus Kitzingen, wo er am 6. Dezember 1930 geboren wurde. Mit zehn Jahren wurde er Mitglied des Leipziger Thomanerchores und Schüler des damaligen Thomas-Kantors Günther Ramin. Nach seinem Musikstudium an der Münchner Musikhochschule berief man ihn ein Jahr später – mit nur 25 Jahren – zum Direktor der Berliner Kirchenmusikschule. Anfang der 1960er Jahre gründete Hanns-Martin Schneidt das Berliner Bach-Collegium und den Bachchor der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Weitere Stationen in Schneidts musikalischer Biografie waren eine Professur an der Hamburger Musikhochschule und die Position des Generalmusikdirektors beim Wuppertaler Sinfonieorchester, die er 22 Jahre lang innehatte.
Nach dem Tod Karl Richters übernahm Hanns-Martin Schneidt für 17 Jahre dessen Stelle als künstlerischer Leiter des Münchener Bachchores. Als Dirigent des symphonischen Repertoires war er bei vielen deutschen Orchestern zu Gast, darunter den Berliner Philharmonikern, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, den Münchner Philharmonikern und, nicht zuletzt, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Auch mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks arbeitete er mehrfach zusammen und hinterließ eine umfangreiche Diskografie.
Sonntag, 10. Juni 2018, 22:05 Uhr
Geistliche Musik
Die Sendung ist Hanns Martin Schneidt und seinem Wirken beim Münchener Bachchor gewidmet.