Vor wenigen Tagen erst war Stardirigent James Levine nach Vorwürfen sexuellen Missbrauchs von der Metropolitan Opera entlassen worden. Nun verklagt er die Oper auf Schadenersatz.
Über 4 Millionen Dollar Schadenersatz fordert James Levine von der Metropolitan Opera. Er klagt wegen Vertragsbruchs und Rufschädigung gegen seinen ehemaligen Arbeitsgeber. Laut seinem Vertrag stünden ihm ein Jahresgehalt von 400.000 Dollar und 27.000 Dollar für jeden seiner kommenden Auftritte zu. In der Klage heißt es außerdem, sein Rauswurf sei das Ergebnis eines lange gehegten Plans von Peter Gelb, dem Geschäftsführer der Oper, er habe Levine loswerden wollen. Es gebe zudem in seinem Vertrag keine Klausel, nach der die MET ihn feuern oder freistellen könne.
Die Anwältin der MET, Bettina Plevan, reagierte darauf mit der Feststellung, man habe den Vertrag mit Levine aufgelöst, nachdem eine gründliche Untersuchung glaubwürdige Hinweise auf sexuelles Fehlverhalten des Dirigenten während seiner Zeit an der MET enthüllt habe. Sie sagte außerdem: "Es ist schockierend, dass Mr. Levine sich geweigert hat, Verantwortung für seine Handlungen zu übernehmen und stattdessen heute entschieden hat, auf die Met mit einer Klage gespickt von Unwahrheiten loszugehen." Die Oper kündigte an, sie werde sich dem Fall vor Gericht "in aller Entschiedenheit" stellen.
James Levine hatte die Anschuldigungen - unter anderem von vier Männern - stets zurückgewiesen. Levine war 40 Jahre lang Musikdirektor an der Metropolitan Opera gewesen. Am 12. März hatte die Oper die Zusammenarbeit beendet.