Der spanische Dirigent Jesús López Cobos ist am 2. März 2018 im Alter von 78 Jahren in Berlin gestorben. Er erlag einem Krebsleiden. Cobos war u.a. von 1981 bis 1990 Generalmusikdirektor an der Deutschen Oper Berlin.
Am frühen Freitagmorgen sei Jesús López Cobos seiner Krankheit erlegen, wie spanische Medien unter Berufung auf Familienangehörige berichteten. López Cobos wurde am 25. Februar 1940 im spanischen Toro geboren. Er war ein Quereinsteiger, studierte zuerst Philosophie an der Universität Madrid. Den Universitätschor dirigierte er, obwohl er noch keinen regulären Musikunterricht bekommen hatte. Sein Talent war aber offensichtlich. Er begann sein Dirigierstudium bei Franco Ferrara in Italien, später lernte er bei Hans Swarowsky in Wien. 1968 gewann er den ersten Preis beim Dirigierwettbewerb in Besançon und startete seine Karriere.
Bald folgten Stationen bei den großen Orchestern und Konzerte bei Festivals z.B. in Berlin, Salzburg, Luzern oder Edinburgh. Neun Jahre lang war López Cobos Generalmusikdirektor an der Deutschen Oper Berlin, das Spanische Nationalorchester leitete er als Musikdirektor und beim Cincinnati Symphony Orchestra und beim Kammerorchester von Lausanne war er Chefdirigent. Von 2003 bis 2010 war er am Teatro Real in Madrid Musikdirektor.
López Cobos bekam als erster Dirigent den spanischen Prinz-von-Asturien-Preis in der Sparte der Künste. Er war Ehrenmitglied der Deutschen Oper Berlin und erhielt das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für seinen kulturellen Beitrag in Deutschland. Jesús López Cobos soll in seiner Geburtsstadt Toro rund 250 Kilometer westlich von Madrid beigesetzt werden.