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John Adams kritisiert Donald Trump Keine Oper für den Präsidenten

Politische Stoffe reizten ihn immer - ob Atomkatastrophen, der Konflikt zwischen Juden und Palästinensern oder die Anschläge vom 11. September. Auch über den umstrittenen US-Präsidenten Richard Nixon hat John Adams einst eine Oper geschrieben. Aber für den "Soziopathen" Donald Trump wolle er keine schreiben, so Adams.

Bildquelle: picture-alliance/dpa

John Adams komponiert, was ihn interessiert. Schon seine erste Oper erregte starkes Aufsehen - und machte Adams weltberühmt. "Nixon in China" handelt vom legendären Staatsbesuch des damaligen US-Präsidenten Richard Nixon bei Mao Zedong in China. Geschichtlich war es ein bedeutender Moment. Nixon aber fiel später in Ungnade. Man warf ihm vor, seine Macht missbraucht zu haben - ein Thema, das auch heute hochaktuell ist.

Trump interessiert Adams nicht

Wie geht man richtig mit Macht um? Manch einer mag Parallelen erkennen zwischen Richard Nixon und dem neuen US-Präsidenten Donald Trump. Zumindest stellt sich die Frage, ob Donald Trump nicht auch ein Opernstoff für John Adams sein könnte. Das verneinte Adams jedoch vehement, wie die britische Tageszeitung "The Guardian" nun berichtete. Zu Donald Trump fand Adams jedenfalls klare Worte.

Er ist ein Soziopath, besitzt kein Einfühlungsvermögen und ist ein Manipulierer.
John Adams über Donald Trump

John Adam betont immer wieder, kein politischer Komponist zu sein. Er schreibe lediglich über Dinge und Menschen, die ihn interessieren. Und das sei bei Donald Trump nicht der Fall. Wie "The Guardian" berichtet, verglich Adams die beiden US-Präsidenten miteinander: Nixon sei von seiner eigenen unkontrollierten Paranoia zerstört worden. Trump hingegen sei einfach uninteressant. "Er ist ein Soziopath, besitzt kein Einfühlungsvermögen und ist ein Manipulierer", so Adams. "Wir haben alle unsere Paranoia", fügte er hinzu. Die Frage sei, wie man damit umgehe.

Wann ist Musik politisch?

Neben "Nixon in China" (1987) gehören die Opern "The Death of Klinghoffer" (1991) und "Doctor Atomic" (2005) zu Adams berühmtesten Werken. Gerade die Oper über den querschnittgelähmten Juden, der von palästinensischen Terroristen ermordet wird, sorgte damals für großes Aufsehen. Man warf Adams Antisemitismus vor. Auch nach den Anschlägen vom 11. September verarbeitete Adams die Ereignisse in einem Werk für die Opfer: "On the Transmigration of Souls".

Ich zucke zusammen, wenn ich als politischer Komponist bezeichnet werde.
John Adams

Adams erklärt, er wähle seine Themen einfach danach aus, was ihn beschäftige. Er sei niemand, der im Elfenbeinturm lebe. In erster Linie sei wichtig, dass Musik die Menschen berühre. Er zucke immer zusammen, wenn er als politischer Komponist bezeichnet würde, so Adams. Auf der anderen Seite: "Fast jedes dramatische Werk - ob Oper, Roman oder Film - ist politisch, sobald es um Machtverhältnisse geht."