"Judith" - so heißt die kommende Neuproduktion an der Bayerischen Staatsoper. Dahinter verbirgt sich ein Doppelabend mit Musik von Béla Bartók, nämlich dem Konzert für Orchester und dem Operneinakter "Herzog Blaubarts Burg". Die Hauptrolle übernimmt Nina Stemme. Hier die wichtigsten Fakten zu diesem Projekt.
Katie Mitchell führt Regie, Oksana Lyniv steht am Pult, Nina Stemme singt die Judith und John Lundgren den Herzog Blaubart.
Herzog Blaubart lockt eine junge Frau, Judith, in seine Burg. Sie verlässt ihre Familie und ihren Verlobten für den gespenstischen Blaubart. Immer tiefer führt er sie in die Burg hinein, dabei darf sie in sieben Räume blicken. Darin sieht sie seine Waffen und Folterinstrumente, aber auch seine Reichtümer, seinen Garten und seinen riesigen Besitz. Im letzten Raum entdeckt sie ihre "Vorgängerinnen", die früheren Frauen von Blaubart, die er hier gefangen hält.
Eine Vorlage, in der der Mann alle Macht hat und die Frau nur eine Männerphantasie ist, die ihm aus Liebe oder Abhängigkeit dumm und willig überallhin folgt, egal, wie grausam er auch ist – das ist für Katie Mitchell nicht mehr zeitgemäß. Sie macht aus dem Original einen skandinavischen Thriller und deutet das symbolistische Stück, in dem der Männlichkeitswahn dominiert, völlig um: zum realistischen Krimi mit Judith im Mittelpunkt. Judith ist eine kluge Undercover-Agentin, die sich als Escort-Dame ausgibt, um Blaubart auf die Schliche zu kommen. Der ist ein reicher, kranker Mann, der sich unter einem seiner Hochhäuser ein Labyrinth gebaut hat, in dem er Frauen gefangen hält und vergewaltigt.
Am 7. Februar 2020 wird "Judith" auf BR-KLASSIK live übertragen – ab 18.30 Uhr im Videostream und im Radio.