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Architekten wenden sich an Staatsregierung Neue Chance für das Nürnberger Konzerthaus?

Seit November 2020 liegen die Pläne für das neue Nürnberger Konzerthaus auf Eis. Zu teuer für die coronageplagten Kassen – hieß es damals. Jetzt haben sich die Architekten mit einem neuen Konzept an Stadt und Freistaat gewendet.

Bildquelle: Johannes Kappler Architektur und Städtebau

Ausgerechnet die Oper könnte das Konzerthaus-Projekt in Nürnberg wieder in Schwung bringen. Dieser Meinung ist zumindet das Planungsteam um Steven Dave und Martin Rein-Cano. Nach Berichten des Nordbayerischen Kuriers haben sich die Architekten an Ministerpräsident Markus Söder und den Nürnberger Bürgermeister Marcus König gewendet.

Konzerthaus als Opernersatz

Ihr Vorschlag: Den Konzertsaal als Interimsspielstätte zu nutzen. Der Hintergrund: Für die anstehende Sanierung des Nürnberger Opernhauses sucht die Stadt ein Ausweichquartier. Rund 200 Millionen Euro werden seitens der Kämmerei dafür veranschlagt. So viel würde auch das neue Konzerthaus kosten. Warum also nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, fragen die Architekten. An Geld fehlt es ja offensichtlich nicht. Und noch wäre es möglich, das Konzerthaus derart umzuplanen, dass es auch als Oper nutzbar wäre. Augenscheinlich eine nachhaltige Lösung.

Kulturbürgermeisterin bleibt skeptisch

Nürnbergs Kulturbürgermeisterin Julia Lehner ist jedoch skeptisch. Zum einen seien die 200 Millionen bislang nur eine Schätzung. Konkrete Kostenangaben für die Interimsspielstätte gäbe es noch nicht, da über den Stadort noch nicht entschieden sei. Zum anderen müsse das von der Stadt angedachte Ausweichquartier, die Kongresshalle, sowieso saniert werden. Und schließlich sei auch der Ausbau der dortigen Kulturinfrastruktur nachhaltig. Auch wenn die Fronten momentan klar scheinen – Dave und Rein-Cano wollen weiter den Dialog suchen.

Sendung: "Leporello" am 16. September 2021 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK