Bereits seit 1989 war Kurt Masur Ehrenbürger der Stadt Leipzig. 1997 wurde er Ehrendirigent des Gewandhausorchesters, das er zuvor fast dreißig Jahre lang als Kapellmeister geleitet hatte. Nun, knapp zwei Jahre nach seinem Tod im Alter von 88 Jahren, wird in Leipzig ein Platz nach dem großen Dirigenten benannt.
Die Erinnerung an Masur solle fest im Stadtbild verankert werden, teilte die Stadtverwaltung mit. Nach Masurs Tod wurde bereits eine Grundschule nach ihm benannt. Der bislang unbenannte Platz liegt in unmittelbarer Nähe von Masurs langjähriger Wirkungsstätte, dem Gewandhauses. Zur Namensgebung am 8. September wird auch Masurs Witwe Tomoko erwartet.
Durch seinen Aufruf zur Gewaltlosigkeit während der Montagsdemonstrationen hatte Masur einen entscheidenden Anteil am friedlichen Verlauf der deutschen Wiedervereinigung. Am 9. Oktober 1989 - einem Tag, an dem es beinahe zu gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen bewaffneter Staatsmacht und Demonstranten gekommen wäre - ergriff Masur öffentlich das Wort und trug entscheidend zur Deeskalation bei: "Wir bitten Sie dringend um Besonnenheit, damit der friedliche Dialog möglich wird", sprach er in seiner Rede.
Sendung: "Allegro" am 6. September 2017 ab 06.05 Uhr auf BR-KLASSIK