Wenige Tage vor der Premiere von Donizettis "Lucia di Lammermoor" zog sich die Hauptdarstellerin Anna Virovlansky einen Bänderriss zu. Doch Regisseurin Katharina Thalbach lässt sich bei ihrem Leipziger Operndebüt nicht aus der Ruhe bringen - und strickt ihre Inszenierung kurzerhand um: Sie setzt die Sopranistin in den Rollstuhl.
Sowohl die Regisseurin Katharina Thalbach als auch die Sopranistin Anna Virovlansky geben mit Donizettis Belcanto-Klassiker "Lucia di Lammermoor" ihr Debüt an der Oper Leipzig. Kurz vor der Premiere stehen Regisseurin und Hauptdarstellerin vor einer großen Herausforderung: Virovlansky zog sich vor einigen Tagen einen Bänderriss zu. Doch Katharina Thalbach macht aus der Not eine Tugend: Kurzerhand strickt sie ihre Inszenierung um und setzt die Hauptdarstellerin in den Rollstuhl.
Das war wirklich ein genialer Regiestreich der Thalbach.
Sich selbst verpasst Tahlbach dabei gleich eine neue Rolle, die Donizetti so gar nicht vorgesehen hat: Sie agiert stumm und komplett in Schwarz gehüllt als der Geist von Lucias toter Mutter - und kann somit die Hauptdarstellerin an einigen Stellen der Handung unterstützen. "Das war wirklich ein genialer Regiestreich der Thalbach, es ist faszinierend, wie sie in der Kürze der Zeit so reagiert hat. Sie selbst hält sich dabei trotzdem immer im Hintergrund", schwärmt Pressesprecherin Bettina Auge gegenüber BR-KLASSIK. "Die Generalprobe am Donnerstag lief bestens. Und die Lucia unter diesen Umständen so zu singen, das ist wirklich eine beeinduckende Leistung von Anna Virovlansky."
Premiere am 26. November um 19.00 Uhr
Weitere Termine und Informationen unter oper-leipzig.de
Eine Premierenkritik lesen Sie am 27. November, auf br-klassik.de. Im Radio ist die Kritik am Montag, 28. November, um 17.15 Uhr zu hören.