Markus Hinterhäuser musste lange um die 100. Salzburger Festspiele bangen. Wegen der Corona-Pandemie war nicht klar, ob sie in diesem Jahr stattfinden können. Nun steht ein modifizierter Spielplan unter strengen Auflagen. Und dem Intendanten ist ein großer Stein vom Herzen gefallen.
Eigentlich hatte Markus Hinterhäuser, Intendant der Salzburger Festspiele, die endgültige Entscheidung über das Schicksal der diesjährigen Festspiele für den 30. Mai angekündigt. Zu Beginn der Corona-Pandemie sagte er im BR-KLASSIK-Interview, es sei eine Zeit, "in der wir Geduld haben müssen". Am Ende kam die Meldung, dass das Festival dieses Jahr stattfinden kann, dann doch vor dem genannten Stichtag. Entsprechend glücklich zeigte sich der Intendant: "Wir sind froh, dass wieder Zusammenkünfte zwischen Künstlern und Publikum stattfinden und wir gemeinsam etwas erleben können."
Andere Klassikfestivals, wie die Bayreuther Festspiele und auch der ARD-Musikwettbewerb wurden zwischenzeitlich abgesagt. Auch die Festspiele im österreichischen Bregenz wurden gestrichen. Der Weg zur Entscheidung, die Salzburger Festspiele doch zu veranstalten, war im Rückblick für Markus Hinterhäuser nicht leicht: "Das war eine Mischung aus Hoffnung, Traum und Realitätsverweigerung."
Dieses Jahr feiern die Salzburger Festspiele 100-jähriges Bestehen. Wegen der Corona-Krise können viele Vorstellungen des Jubiläums-Programms erst im nächsten Jahr stattfinden. So wird die geplante Inszenierung des "Don Giovanni" durch Romeo Castellucci mit Teodor Currentzis als Dirigent erst 2021 zu sehen sein soll, genauso wie die Inszenierung der "Maria Stuart". "Viele Künstler haben sich direkt nach der Bekanntgabe bei mir gemeldet und gesagt, dass sie nach wie vor dabei sein wollen", so Hinterhäuser. "Die stehen in den Startlöchern und wollen unbedingt spielen." Das diesjährige Progamm soll Anfang Juni bekannt gegeben werden.
Sendung: "Leporello" am 26. Mai ab 16.05 Uhr auf BR-KLASSIK