Auch die Münchener Biennale musste wegen der Conora-Pandemie ihre Pläne ändern: Statt einer Absage sollen nun im Internet Impulse für spätere Aufführungssituationen gesammelt werden. Nach der Corona-bedingten Kehrtwende wird es nun einen ganz neuen Weg geben. "Point of NEW Return", das wäre eigentlich das Motto der Eröffnung gewesen, vor Corona. Nun bekommt der "NEW Return" eine ganz neue Bedeutung. Es geht um Erneuern, Neu-Denken und Reflexion. Denn das sehen die Biennale Künstler in Krisen-Zeiten als ihre Aufgabe.
In Corona-Zeiten Ersatz-Stücke zu streamen, das konnten sich die Macher der Münchener Biennale nicht vorstellen. Auch nicht, das Festival komplett ins Internet zu verlegen. Dennoch soll das Web nun eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, das Festival nach vorne zu bringen. Die Künstlerische Leitung der Biennale geht in Corona-Zeiten also einen ganz anderen Weg als andere Veranstalter.
Als wir gesagt haben, wir sagen nicht ab, da kam uns sofort eine Welle an Sympathie, Motivation und Hilfe entgegen.
Eine wirklich Absage der Münchener Biennale kam für Daniel Ott und Manos Tsangaris nicht in Frage – auch, um die Künstler der diesjährigen Ausgabe weiter zu halten und zu unterstützen.
Die geplanten Auftragswerke sollen aufgeführt werden – wenn nicht jetzt in München, dann im Laufe der nächsten 18 Monate in anderen Städten, um dann später nach München zurückzukehren. "Ein dynamisches Festival" kündigt der Künstlerische Leiter Manos Tsangaris im Gespräch mit BR-KLASSIK an.
Das Festival für zeitgenössisches Musiktheater startet am 15. Mai. Für den Eröffnungsstream kündigt Tsangaris Grußworte von Künstlern und "Teaser" in kleineren Formaten an. Auch Künstler aus dem Senegal sind dort zu erleben, nämlich Keyti & Xuman, mit Nachrichten, die sie rappen werden: "Journal Rappé #1", heißt der erste Teil einer zehnteiligen Reihe.
Das Biennale-Motto "Point of NEW Return" sehen die Veranstalter als Metapher für einen flexiblen Umgang mit der Gegenwart. Dass eine Krise diese Flexibilität jetzt auf diese radikale Weise einfordert, damit hätte vor wenigen Monaten bei der Münchener Biennale noch niemand gerechnet.
Sendung: "Leporello" am 12. Mai 2020 ab 16.05 Uhr auf BR-KLASSIK
Mehr Informationen auf der Website der Münchener Biennale.