Die Musikhochschule München hat einen hochrangigen Mitarbeiter suspendiert, der mutmaßlich hohe Zahlungen an den ehemaligen Hochschulpräsidenten Siegfried Mauser veranlasst hatte, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Dabei geht es um zu hohe Honorare für Lehraufträge.
Anfang des Monats war bekannt geworden, dass der wegen sexueller Nötigung verurteilte Siegfried Mauser rund 21.000 Euro an den Freistaat Bayern zurückzahlen muss. Nach Auffassung des zuständigen Gerichts hatte er zu hohe Honorare für Lehraufträge erhalten. Nachdem Mauser 2014 an das Mozarteum Salzburg gewechselt war, unterrichtete er weiter an der Hochschule und verlangte dafür fast 300 Euro die Stunde. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Stundenhonorar für Lehrbeauftragte liegt in München nach Angaben der Bundeskonferenz der Lehrbeauftragten an Musikhochschulen (bklm) bei rund 45 Euro.
Bereits 2017 waren die Vorwürfe Gegenstand strafrechtlicher Ermittlungen, heißt es weiter. Damals wurde das Strafverfahren gegen den Mitarbeiter der Hochschule gegen Zahlung einer Geldauflage eingestellt.
In einer internen Stellungnahme schreibt der amtierende Präsident Bernd Redmann, er hoffe sehr, dass sich auch die disziplinarrechtlichen Fragen möglichst bald aufklären lassen. Dass die zuständige Behörde entschieden hat, den betroffenen Kollegen zu suspendieren, habe ihn und die gesamte Hochschulleitung sehr betroffen gemacht.