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Neuer Konzertsaal für München Landtag will Kontrolle über Kosten

Das Architekturbüro Cukrowicz Nachbaur soll den Auftrag für den Bau des neuen Münchner Konzerthauses erhalten. Die Erstplatzierten des Architekturwettbewerbs setzten sich in den Verhandlungen mit dem Freistaat durch. Verhandelt wurde mit insgesamt fünf Wettbewerbsgewinnern über die Bedingungen für eine Umsetzung ihrer Entwürfe. Nun braucht es noch die Zustimmung des Landtags, der diese aber vorerst noch nicht erteilt hat. In einer Sitzung des Haushaltsausschusses am Mittwoch wurden mehr Informationen zum Vertrag mit den Architekten gefordert.

Bildquelle: Cukrowicz Nachbaur Architekten; www.cn-architekten.at

In einer gemeinsamen Sitzung des Haushalts- und Wissenschaftsausschusses des Bayerischen Landtags am Mittwoch wurden mehr Informationen zum Vertrag mit den Architekten gefordert. Das neue Münchner Konzerthaus soll sorgfältig geplant werden, fordern die Abgeordneten, um Kostensteigerungen zu vermeiden. Der Vertrag mit den Architekten Cukrowicz Nachbaur für den Bau des Konzerthauses ist unterschriftsreif. Sie lagen nach dem 1. Platz beim Architekturwettbewerb auch bei den anschließenden Verhandlungen mit dem Freistaat vorne.

Mehr Informationen zum Vertrag

Bevor der Vertrag wirklich unterschrieben werden kann, müsse der Landtag genau wissen, was im Vertrag drinstehe, fordert Ernst Weidenbusch von der CSU. Eine Kostenkontrolle ist im Vertrag bereits vorgesehen: nämlich eine sogenannte Meldegrenze von 300 Millionen Euro. Die Architekten müssen sofort mitteilen, wenn droht, dass dieser Betrag überschritten wird. Diese Zahl sorgt für Irritationen, auch beim kulturpolitischen Sprecher der Grünen, Sepp Dürr. Dürr bezeichnete die Zahl als willkürlich.

Wir sind übereingekommen, dass wir, ohne den Vertrag zu kennen, nicht einfach eine Blankovollmacht geben.
Herbert Kränzlein (SPD), Mitglied im Ausschuss für Staatshaushalt und Finanzfragen des Bayerischen Landtags

Rund um den Konzertsaalbau gäbe es einige Fragen, die vertieft werden müssten, und die in der Sitzung angesprochen wurden, sagte Herbert Kränzlein von der SPD gegenüber BR-KLASSIK. So müsse es beispielsweise ein offenes Auswahlverfahren für die Akustiker des neuen Saals geben, es dürfe nicht nur auf den prominenten Akustiker Yasuhisa Toyota zugeschnitten sein. Eine Rolle spiele auch die langfristige Nutzung des Saals, der neben den klassischen Konzerten auch für Veranstaltungen mit Jazz- oder Popmusik infrage kommen könnte. In dem Saal soll das BR-Symphonieorchester ein neues Zuhause finden.

Kostenschätzung gefordert

Im einem nächsten Schritt sollen die Architekten Andreas Cukrowicz und Anton Nachbaur ihren Entwurf weiter ausarbeiten und die Kosten schätzen. Diese Schätzung soll im Sommer 2019 vorliegen. Der CSU-Abgeordnete Weidenbusch schlägt vor, zusätzlich auch das zweitplatzierte Architekturbüro mit diesem Schritt zu beauftragen, um einen Vergleich zu haben, auch wenn so höhere Kosten entstünden. Dies brauche eine mutige Entscheidung des Haushaltsausschusses, so Weidenbusch. Diesem Vorschlag steht aber möglicherweise das Vergaberecht für das Bauprojekt im Weg.