Es soll einer der besten Konzertsäle der Welt werden, so war die Vorgabe von Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle. Am Samstag präsentiert der Freistaat den Sieger des Architektenwettbewerbs für den neuen Münchner Konzertsaal.
Bis am Münchner Ostbahnhof die Meisterwerke der klassischen Musik erklingen, werden noch Jahre vergehen. Doch der neue Konzertsaal soll schon als Bauprojekt für Begeisterung sorgen. Die weltweit gefeierte Geigerin Anne-Sophie Mutter wünscht sich, dass ihre Heimatstadt München ein Wahrzeichen bekommt wie Sidney - ein Konzerthaus als Botschafter der deutschen Kultur.
Die Jury hat nun die Qual der Wahl: Über 30 Architekten-Entwürfe liegen auf dem Tisch des hochkarätig besetzten Preisgerichts - vom Bayerischen Ministerpräsidenten über den Münchner Oberbürgermeister bis zum Intendanten des Bayerischen Rundfunks.
Natürlich ist das Äußere nicht alles.
Die Jury wollte den Planungswettbewerb eigentlich schon im vergangenen Mai abschließen. Doch dann klagte Star-Architekt Stephan Braunfels gegen das Verfahren, nachdem er schon in der Vorrunde ausgeschieden war. Doch der Erbauer der Pinakothek der Moderne in München unterlag im August vor Gericht.
Jeder Wettbewerbsteilnehmer musste neben seinem Entwurf drei Referenzbauten aus seinem Schaffen nennen, mit denen er die Jury überzeugen will. Nur sechs Teilnehmer sind bereits bekannt, sie hatte der Freistaat selbst aufgefordert, sich mit einem Entwurf zu beteiligen: darunter die Erbauer der Elbphilharmonie und der Allianz Arena, die Basler Architekten Herzog und de Meuron. Ebenso dabei sind die Erbauer des Berliner Kanzleramts Schultes und Frank sowie der international gefeierte Kalifornier Frank Gehry, der vor allem durch asymmetrische Rundungen auffällt - wie beim Medienhafen in Düsseldorf oder beim Guggenheim-Museum in Bilbao.
Das ehemalige Gelände der Münchner Pfanni-Fabrik ist nun nicht gerade mit dem Hamburger Hafen zu vergleichen.
Am kommenden Samstagvormittag will der Freistaat den Sieger des Planungswettbewerbs vorstellen. Und vielleicht wird dann auch schon klarer, was der Vorzeigebau am Münchner Ostbahnhof ungefähr kosten soll. In Abgeordnetenkreisen war bislang von bis zu 300 Millionen Euro die Rede. Sollte im nächsten Jahr wie geplant der erste Spatenstich erfolgen, dann könnte Münchens neuer Konzertsaal mit rund 1.800 Sitzplätzen in fünf bis sechs Jahren fertig sein. Dabei wünschen sich die Klassik-Freunde vor allem eines: Dass die Akustik im neuen Konzertsaal absolutes Weltniveau hat.