Am Vormittag des 14. November präsentierten Festspielintendant Markus Hinterhäuser, Schauspielchefin Bettina Hering, Konzertchef Florian Wiegand und Präsidentin Helga Rabl-Stadler das Programm der Salzburger Festspiele 2019. Im Bereich Oper und Schauspiel stehen Themen aus der antiken Mythologie im Vordergrund; neben Neuproduktionen wird es auch Wiederaufnahmen geben. Im besonderen Fokus stehen die Komponisten Georges Enescu und Pascal Dusapin, und es gibt ein Wiedersehen und -hören mit Künstlern wie Patricia Kopatchinskaja und Teodor Currentzis.
Bereits Hugo von Hofmannsthal, der Gründer der Salzburger Festspiele, sah in den antiken Mythen einen "ewigen Spiegel", und aufbauend darauf will das Direktorium der Salzburger Festspiele das Augenmerk des Publikums auf ebendiese Mythen lenken. So steht es im Vorwort zur Programmübersicht der Festspiele 2019 zu lesen. Als Eröffnungspremiere steht Mozarts "Idomeneo" auf dem Programm; Regisseur Peter Sellars und Dirigent Teodor Currentzis, die 2017 bereits "La clemenza di Tito" erfolgreich auf die Bühne brachten, werden das Werk in Szene setzen.
Die Geschichte des Königs Ödipus, der sich selbst blendete, liegt der Oper "Œdipe" von Georges Enescu zugrunde; Achim Freyer zeichnet für Regie, Bühne und Kostüme verantwortlich; Ingo Metzmacher leitet die Wiener Philharmoniker. Dem Komponisten Enescu ist außerdem eine eigene Reihe gewidmet, in der insbesondere die Kammermusik des Rumänen beleuchtet wird; zu den Interpreten zählen unter anderem Maxim Vengerov und Patricia Kopatchinskaja. Im besonderen Fokus der Festspiele steht zudem das Schaffen des französischen Zeitgenossen Pascal Dusapin, dessen Oper "Medeamaterial" nach Heiner Müller in engem Zusammenhang zur übergreifenden Mythen-Thematik steht; sie wird konzertant aufgeführt.
Aufgrund des großen Erfolges wird die hochgelobte "Salome"-Produktion mit der Sopranistin Asmik Grigorian wiederaufgenommen. Zu den großen Opernsängern und -sängerinnen, die 2019 in Salzburg zu erleben sein werden, zählen außerdem Cecilia Bartoli (in der Titelpartie von Händels "Alcina"), Anne Sofie von Otter (in Offenbachs "Orpheus in der Unterwelt") und Sonya Yoncheva (sie singt die Titelrolle in Cherubinis "Medea"). Die Hauptpartien in zwei konzertanten Opernaufführungen singen Anna Netrebko (als Adriana Lecouvreur in Cileas gleichnamiger Oper) sowie Plácido Domingo und Piotr Beczala (in Verdis "Luisa Miller").
Die "Ouverture spirituelle" wird 2019 eröffnet mit Orlando di Lassos letztem Werk "Lagrime di San Pietro", einem Hauptwerk der a-cappella-Kunst der Spätrenaissance. Der Vokalzyklus erklingt in einer szenischen Version, auf die Bühne gebracht von – wiederum – Peter Sellars. Das neu formierte SWR Symphonieorchester bringt unter seinem musikalischen Leiter Teodor Currentzis Schostakowitschs "Leningrader" Symphonie zur Aufführung und präsentiert – gemeinsam mit dem SWR Vocalensemble – Luigis Nonos "Il Canto sospeso". Die Wiener Philharmoniker sind in mehreren Konzertprogrammen zu erleben, und zu den gastierenden Klangkörpern zählt das West-Eastern Divan Orchestra ebenso wie die Berliner Philharmoniker unter Kirill Petrenko und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter seinem Chefdirigenten Mariss Jansons. Und nicht zuletzt gibt es Liederabende, Kammerkonzerte und Solistenkonzerte mit renommierten Künstlern wie Christian Gerhaher, Mitsuko Uchida und dem Quatuor Ebène.