Wagner im bayerischen Sommer - das ist keine ausschließliche Domäne der Bayreuther Festspiele oder der Opernfestspiele München: Am 30. Juni 2017 präsentierte das Passionstheater Oberammergau eine Inszenierung des "Fliegenden Holländers". Regie führt Christian Stückl.
Nachdem 2016 bereits Verdis "Nabucco" im Passionstheater Oberammergau auf dem Spielplan stand, will es Regisseur Christian Stückl auch 2017 noch einmal mit Oper versuchen - nach eigener Aussage, "um zu schauen, wie weit wir damit kommen". Ausgesucht hat er sich Richard Wagners "Der fliegende Holländer", ein frühes Werk des Komponisten - und zudem eine der wenigen Wagner-Opern mit (relativ) kurzer Spieldauer: Länger als zweieinhalb Stunden dauert der "Holländer" nicht. Die Premiere ist am 30. Juni.
Wir machen den Holländer nicht katholisch, auch nicht protestantisch.
"Natürlich geht es um Liebe", sagte Stückl über den "Fliegenden Holländer" in einem Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Wir sehnen uns danach, kriegen diese aber nie so, wie wir sie haben wollen. Auch Treue suchen wir und werden doch selber untreu. Der Holländer hat zudem etwas Faustisches. Und mit der faustischen Ebene ist eine bestimmte religiöse drin. Aber wir machen den Holländer nicht katholisch, auch nicht protestantisch."
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Bildquelle: Bayerischer Rundfunk
Stückl verlässt sich auf dasselbe Team, das bereits den "Nabucco" zum Erfolg geführt hat: die Neue Philharmonie München unter der Leitung des lettischen Dirigenten Ainars Rubikis, Chorleiter Markus Zwink und Bühnenbildner Stefan Hageneier. Die Titelrolle wird vom ungarischen Bassisten Gábor Bretz interpretiert. Stückl hatte sich ausdrücklich einen "jungen Holländer" gewünscht. Mit der Wagner-Hochburg Bayreuth tritt Stückl nicht in Konkurrenz: Die dortigen Festspiele beginnen erst am 25. Juli, während die letzte Vorstellung in Oberammergau am 23. Juli stattfindet. Im Übrigen steht der "Holländer" 2017 in Bayreuth nicht auf dem Spielplan.