Bildquelle: © Astrid Ackermann
Ottobeuren, Basilika
Seine Ära als Chefdirigent von Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks beginnt Sir Simon Rattle mit Joseph Haydns "Schöpfung". Solistisch ist unter anderm Christian Gerhaher mit von der Partie.
Für Simon Rattle steht außer Frage: "in der 'Schöpfung' steckt alles. Die ganze Welt. Sie ist ein Blick zurück und weit in die Zukunft dessen, was Musik alles sein kann. Sie ist Gleichgewicht und Revolution zur selben Zeit, ein Stück Aufklärung eben." Prachtvolle Chöre, anmutige Melodien, feinste Polyphonie, all das fest verankert in einem optimistischen Menschenbild: "Wer sich nach diesem Stück nicht automatisch besser fühlt, braucht wirklich Hilfe", meint Simon Rattle augenzwinkernd. "Die 'Schöpfung' ist auf so ehrliche Weise gesund." Zur Gesundheit gehört aber auch eine gute Prise Humor, und der kommt bei Haydn selbst in einem so weihevollen Umfeld wie der Schöpfungsgeschichte nicht zu kurz. Zugleich wirft das lichtdurchflutete Werk einige Schatten auf unsere eigene Gegenwart. Was ist geblieben vom Geist der Aufklärung? Und was haben wir gemacht mit der "Welt, so groß, so wunderbar"?
Lucy Crowe | Sopran |
Benjamin Bruns | Tenor |
Christian Gerhaher | Bariton |
Chor des Bayerischen Rundfunks | |
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks | |
Dirigent | Sir Simon Rattle |
Joseph Haydn | "Die Schöpfung", Oratorium in drei Teilen für Soli, Chor und Orchester, Hob. XXI:2 |