Gerade einmal 27 Jahre alt ist Ernst Krenek, als er mit seiner Jazzoper "Jonny spielt auf" einen sensationellen Skandalerfolg hat. Jonny, die Titelfigur, ein Schwarzer! Aber wie geht es danach weiter?
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400 Aufführungen in 45 verschiedenen Städten allein in der ersten Spielzeit: unerhört. Der "Rosenkavalier" von Richard Strauss sieht daneben plötzlich sehr blass aus. Denn der junge Krenek trifft den Geist der Zeit: kein altertümlicher Plot, sondern eine Geschichte aus dem Hier und Jetzt mit Witz, Leichtigkeit, Satire. Und die Nationalsozialisten? Sie beobachten ihn.
Als nach Börsencrash und Weltwirtschaftskrise die Lebensfreude der Zwanzigerjahre dahin ist und sich ein neues, reaktionäres Kulturverständnis ausbreitet, besinnt sich Krenek neu. Er wird zu einem enthusiastischen Verfechter der Zwölftonmusik. Und die Nationalsozialisten? Sie beobachten weiter.
The one-man history of twentieth-century music.
Als Ernst Krenek mit 91 Jahren in Palm Springs stirbt, hinterlässt er ein Œuvre von fast 250 Werken. Und den Eindruck, dass er einer der wendigsten und neugierigsten Musiker des 20. Jahrhunderts war. "The one-man history of twentieth-century music", wie ihn sein Bewunderer, der Pianist Glenn Gould einmal genannt hat.
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