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Was heute geschah – 13. April 1970 Mikis Theodorakis wird aus der Haft entlassen

Nach drei Jahren qualvoller Odyssee durch griechische Gefängnisse und Konzentrationslager ist es endlich soweit: Mikis Theodorakis wird aus der Haft entlassen. Ein Neuanfang?

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Schwer krank landet Theodorakis an jenem Apriltag am Pariser Flughafen. Die kurzfristig von der griechischen Regierung bewilligte Ausreise ist kein Zeichen der Versöhnung mit dem berühmtesten Komponisten des Landes. Vielmehr wurde der internationale Druck auf Griechenland immer größer. Besonders vehement setzte sich neben einem französischen Zentrumspolitiker auch eine internationale Solidaritätsbewegung für Theodorakis' Freilassung ein: Dmitri Schostakowitsch, Leonard Bernstein, Arthur Miller und Harry Belafonte führten die Bewegung an.

Mikis Theodorakis - der Staatsfeind

Dabei hatte die machthabende faschistische Militärjunta nichts unversucht gelassen, Theodorakis' Popularität im Land und am besten gleich noch den Komponisten selbst durch Strafmaßnahmen und Folter zu vernichten.

Armeebefehl Nr. 13 vom 1. Juni 1967: Mikis Theodorakis, Symbolfigur des linken Kampfes, ist Staatsfeind Nr. 1.

Das Pfeifen oder Singen seiner Lieder war unter Androhung von Gefängnisstrafe verboten. Der Besitz von Schallplatten mit seiner Musik sowie die Aufführung seiner Werke sowieso.

Politisches Engagement

Als gemäßigter Linker saß Theodorakis seit 1961 im Parlament. Als Widerstandskämpfer wurde er seit seinem 17. Lebensjahr immer wieder inhaftiert, gefoltert und einmal sogar lebendig begraben. Als lebendige Ikone der Freiheit wird er verehrt!

Mikis Theodorakis und Melina Mercouri bei einer Pressekonferenz in Paris am 29. April 1970 nach seiner Freilassung. | Bildquelle: picture alliance/KEYSTONE Mit einem furchtlosen Helden aus einem Drama der griechischen Antike kann sich Theodorakis, dieser "moderne Orpheus", also durchaus messen! Grotesk erscheint es beim märtyrerhaften und links-politisch geprägten Lebensweg des Mikis Theodorakis, dass sich seinem musikalischen Weltruhm ausgerechnet ein Bergarbeiter, ein "Linker", in den Weg stellt. Sein Name: Alexis Zorbas.

Sirtaki und noch mehr

Theodorakis Oeuvre umfasst mehr als tausend Werke, bestehend aus Opern, Balletten, Filmmusiken und Symphonien. Dennoch wird es immer Zorbas sein, mit dem man ihn Schulter an Schulter tanzend verbindet: "Die drei musikalischen Wurzeln, die mich als Komponist geprägt haben, - die griechische, kretische und europäische -, verschmelzen in diesem Werk zu einer Einheit. Alexis Zorbas war mein Ruhm und gleichzeitig mein Waterloo."

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