Es ist kein schöner Anblick, der sich Richard Strauss da bietet: Bis auf die Umfassungsmauern ist das Nationaltheater abgebrannt. Ein Verlust für das ganze Kulturleben in München. Doch dabei wird es nicht bleiben.
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Ein Opernabend im Nationaltheater am Münchner Max-Joseph-Platz: Auf dem Programm steht "Tiefland" von Eugen d'Albert, eine von Hitlers Lieblingsopern. Noch spielt man in der bayerischen Landeshauptstadt - mitten im Krieg. Noch, aber nur wenige Stunden später wird alles anders sein.
In der Nacht werfen Flugzeuge der britischen Royal Aire Force (RAF) 958 Tonnen Spreng- und Brandbomben auf München. Auch das Nationaltheater, Stätte zahlreicher Mozart- und Wagner-Uraufführungen, wird völlig zerstört. Selbst die eiserne Bühnenkonstruktion schmilzt in der Hitze. Am nächsten Morgen stehen nur noch die Umfassungsmauern.
Ein Jahr zuvor hatte Richard Strauss an dieser Stelle die Premiere seiner letzten Oper "Capriccio" erleben dürfen. Jetzt blickt er auf einen Trümmerhaufen: "Der Brand des Münchner Hoftheaters (…), wo mir am Ende des Lebens 10 Straussinscenierungen Erfüllung kühnster Autorenträume brachten - es war die größte Katastrophe, die je in mein Leben eingebrochen ist, dafür gibt es keinen Trost."
Mein schönes Dresden-Weimar-München, alles dahin!
Englische und amerikanische Bomber fliegen über 70 weitere Luftangriffe auf München. In anderen Städten sieht es nicht anders aus. "Mein schönes Dresden-Weimar-München, alles dahin!" - Strauss denkt nur an die deutschen Opernhäuser. Was wird aus seinem Lebenswerk? In München versuchen die Künstler immerhin, im leicht beschädigten Prinzregententheater weiterzumachen. Aber nach 28 Vorstellungen ist auch hier Schluss. Im Sommer 1944 wird der Spielbetrieb an allen deutschen Theatern eingestellt.
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