Mit endloser Geduld schlagen sie sich schiefe Anfängertöne um die Ohren und nicken zur hundertsten Ausrede, warum nicht geübt wurde. Mit der BR-KLASSIK-Aktion "Best-Note" bekommen bayerische Musiklehrer wohlverdientes Lob und Danksagungen von ihren Schülern. Und das im ganz großen Stil: Fast 1.200 Einsendungen haben uns erreicht.
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Ruhig, geduldig, humorvoll und voller Motivation – für diese Eigenschaften lieben und loben die bayerischen Musikschüler ihre Musiklehrer und -lehrerinnen. Egal ob Volksmusik, Musical oder Blasmusik, ob Volkshochschule, städtische Musikschule oder Jugendchor und -orchester, ob Gymnasium oder Regensburger Domspatzen, ob Grundschulkind oder Seniorin – es hagelt Best-Noten!
1.175 Zuschriften haben BR-KLASSIK erreicht. Musikschülerinnen und -schüler aus Kempten, Passau, Cham, Bamberg, Memmingen, Aufham oder Veitlahm bedanken sich bei ihren Musikpädagogen in Fächern wie Gesang, Klavier, Ukulele, Veehharfe, Akkordeon, Saxophon, Trommelton, Xylophon oder auch Alphorn. Die jüngste Schülerin ist erst vier Jahre alt, der Älteste schon 82. Für die Nominierten gibt es nicht nur Ruhm und Ehre: Sie bekommen von BR-KLASSIK jeweils eine Best-Note-Urkunde und ein kleines Geschenk übersandt.
Bildquelle: Stephanie Scheit Obendrauf hat BR-KLASSIK stellvertretend für alle Best-Note-Ausgezeichneten drei Musiklehrerinnen und Musiklehrer angerufen. Sie haben dann ein maßgeschneidertes Ständchen vorgetragen bekommen – und das live im Radio! Eine davon: Steffi Scheit. Die Gitarrenlehrerin aus Oberbayern hatte vor Freude "Herzklopfen bis zum Hals", als sie von ihrer "Best-Note"-Auszeichnung erfuhr. Dieses Dankeschön hat sie sich für ihre Fähigkeit verdient, die Leute beim Gitarre spielen den Alltag vergessen zu lassen. "Bei ihr gibt keiner auf", versichert ihre Schülerin Helga H. Im Gespräch mit BR-KLASSIK hat Steffi Scheit ihr Geheimrezept verraten: "Ich bin eine rheinische Frohnatur in Bayern und kann andere Menschen glücklich machen und ihnen die Freude an der Musik vermitteln".
Sie hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht.
Dass die Stimmung im Musikunterricht ganz wichtig sei, schreibt uns der 16-jährige Thomas P. von den Regensburger Domspatzen. Er verleiht die Best-Note Christof Weighart, dem Musik- und Geigenlehrer und Leiter der Bigband bei den Domspatzen – weil er eben "immer gut drauf" ist.
Engagement ist alles! So würdigen die Mitglieder des Bayreuther Gitarren- und Mandolinenorchesters ihren Dirigenten Daniel Ambarjan für seine "Professionalität und Hingabe" und seine "motivierende, wertschätzende Art". Und in Herzogenaurach wird der Leiter des Schülerorchesters der Stadtjugendkapelle, Christian Kaltenhäußer, gefeiert – für sein ganz besonderes Engagement.
Er hat mir Trompete spielen beigebracht, obwohl ich blind bin – er hat mir immer alles vorgespielt und aufgenommen, damit ich zuhause üben kann.
Christian Vordermeier, Musiklehrer für traditionelle Volksmusikinstrumente, wurde acht Mal für die "Best Note" nominiert. | Bildquelle: Christian Vordermeier Ohne die Fähigkeit, andere Menschen zu begeistern geht nichts. Christian Vordermeier hat sie. Ganze acht Mal wurde der Lehrer für traditionelle Volkmusikinstrumente wie steirische Harmonika und Akkordeon nominiert. Spannend dabei: Die meisten Nominierungen kamen von Teenagern. "Ich versuche einfach, mit den Jugendlichen auf eine Ebene zu kommen", erklärt der Musikpädagoge. "Wenn ich an meine Jugendzeit zurückdenke – ich war auch nicht der Einfachste". Und das kommt bei den Schülern an. Dazu überzeugt Christian Vordermeier auch durch seine ungeheure Kompetenz in Sachen Volksmusik. Und natürlich ist die musikalische Kompetenz eine der bei "Best-Note" am häufigsten gewürdigten Eigenschaften.
Er lebt für die Musik und für seine Musikschüler.
Nicht zu unterschätzen sind aber auch die scheinbar einfachen Dinge: Geduld ist eine der am häufigsten gelobten Eigenschaften der Pädagoginnen und Pädagogen. "Er lobt unglaublich gut und ist soo geduldig", schwärmt der 10-jährige Jonathan T. aus Bad Kissingen von seinem Geigenlehrer Matthias Klink. Ganz wichtig sei auch die Fähigkeit, jungen Menschen Selbstvertrauen zu verleihen, erklärt Lisa S. aus dem schwäbischen Ursberg. Ohne ihren Musiklehrer Mathias Jannetti am Ringeisen-Gymnasium könnte sie nicht selbstbewusst vor Publikum spielen.
Er hat jeden Schüler ernstgenommen und die Musik so jedem ein Stück näherbringen können.
Bildquelle: Konrad Heuwieser Der Rekord für die meisten Nominierungen geht an den Chorleiter André Gold: 24-mal wollten sich Sängerinnen und Sänger bei ihm bedanken. Sie loben die empathische Art, mit der Gold seine Chöre bei Oratorien, Gospels und Musicals motiviert. Dazu ist er auch noch ein echter Handwerker: Wie die Choristin Petra V. berichtet, föhnt Gold eigenhändig die Pfeifen der Neuöttinger Orgel und bürstet sie mit der Zahnbürste, um sie vor dem Pilz zu schützen. Für so viel Einsatz gibt es natürlich die "Best-Note"!
Er motiviert und bringt einem zu Höchstleistungen, von denen man nie gedacht hätte, sie zu schaffen.
Bildquelle: Bayerischer Rundfunk
Ständchen für André Gold von BR-KLASSIK-Moderator Clemens Nicol
Jetzt heißt es für die BR-KLASSIK-Redaktion: Geschenke einpacken und Briefmarken kleben. Und bald hängt dann in vielen Musikschulen die "Best-Note"-Urkunde.
Sendung: "Leporello" am 12. November 2019 um 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK