Die Saxophonistin Asya Fateyeva bekam 2016 als Nachwuchskünstlerin den ECHO Klassik. Dabei spielt sie meist Musik, die gar nicht für ihr Instrument geschrieben wurde, zum Beispiel Werke von Bach oder Korsakow. Ihr großes Ziel ist, das Saxophon als Soloinstrument im Konzertsaal zu etablieren.
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Video-Porträt
Die Saxophonistin Asya Fateyeva
Heute verbinden wir das Saxophon mit dem Jazz. Doch erfunden wurde es Mitte des 19. Jahrhunderts eigentlich für den Gebrauch im Orchester. Der Erfinder Adolphe Sax verortete es irgendwo zwischen Klarinette und Oboe und sah den Vorteil des neuen Holzblasinstruments darin, dass es auch in tiefen Lagen sehr gut klang.
Asya Fateyeva | Bildquelle: Neda Navaee Die auf der Krim geborene Asya Fateyeva erhielt mit sechs Jahren zunächst Klavierunterricht. Die Eltern, die sich diesen Traum selber nicht erfüllen konnten, unterstützten die musikalische Ausbildung ihrer Tochter von Anfang an. Der Vater, ein Profifußballer, brachte sich eines Tages ein Saxophon nach Hause. Aufgrund einer Verletztung wurde ihm eine Spielpause verordnet, und der Sportler wollte sich mit dem Erlernen dieses Instruments die Zeit vertreiben. Aus der neuen Freizeit-Beschäftigung wurde jedoch nichts, denn als seine Tochter Asya das Saxophon ausprobierte, war sie ihm sofort verfallen und riss es sich unter den Nagel.
Bereits nach sechs Monaten spielte die damals Zehnjährige in einem Orchester. Später, in der Musikhochschule, fühlte sie sich gelegentlich als letzte Mohikanerin. Kaum jemand spielte auf dem Saxophon Klassische Musik, und ein großes Repertoire gibt es auch nicht. Doch sicherlich wird Fateyeva mit ihrer Kunst andere Saxophonisten dazu animieren, ebenfalls wieder Klassische Musik zu spielen, oder Komponisten zu neuen Werken für das Instrument anregen.
In der Sendung "KlickKlack" im BR Fernsehen, 24. April 2017