Bildquelle: deutsche harmonia mundi
Der CD-Tipp zum Nachhören!
Für die Griechen der Antike kam das Wasser nicht einfach aus dem Boden; nein, es mussten göttliche Wesen - die Quellnymphen - hinter diesem kleinen Wunder stecken. Diese sagenumwobenen Nymphen bevölkern auch in Renaissance und Barock noch die Künste als mythische Überreste einer verlorenen Welt, in der in allen Naturerscheinungen stets göttliche Wesen wirkten.
Poesie und Mythos
Musikalische "Geschichten von Nymphen und Sirenen" präsentiert die Capella de la Torre auf ihrer neuen CD "water music" - ein Panorama von Wassermusiken jenseits Händels: Aus seinem Evergreen ist kein einziger Ton zu hören. Das macht aber nichts - gibt es doch unzählige andere großartige Wassermusiken, aus allen Epochen und aus allen Teilen Europas. Das Thema Wasser leuchtet die Capella de la Torre in allen Facetten aus: Als Heimat mythischer Tiere wie des Schwans, als poetisches Bild voller erotischer Anspielungen in den Mythen über Nymphen und Sirenen, oder als Metapher für die Unwägbarkeiten des Lebens: Wie schnell kann doch die ruhig daliegende See von einem heftigen Sturm aufgepeitscht werden.
Von Nymphen und Nixen
Eine beeindruckende Spannbreite der Perspektiven, aus denen die Capella de la Torre das Thema "Wasser" betrachtet - sie findet ihren Widerschein in der Vielschichtigkeit der Interpretationen: Tänze mit großer Klangfarbenpalette und perkussiven Akzenten kontrastieren mit kunstvoll ausgearbeiteten Vokalsätzen; wilde Improvisation trifft auf geistliche Einkehr; und in den Gesangsparts schaffen die Sopranistin Cécile Kampenaers und der Altus Benno Schachtner den großartigen Spagat, gleichzeitig als Solisten zu glänzen und sich in den Ensembleklang zu integrieren. Eine CD, die einen hineinzieht in die Musik wie die Nixen ihre Opfer ins Wasser.