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CD - Christina Landshamer singt Lieder von Schumann und Ullmann

Geschichten rund um die Liebe. Wie sage ich es, und wie sage ich es immer wieder neu ... Eine zeitlose Fragestellung. Das Besondere bei den von Christina Landshamer gesungenen Liedern Viktor Ullmanns ist jedoch die Perspektive: Hier kommen Frauen zu Wort. Sie sind die Protagonisten, lieben, sehnen, verzehren sich. Es ist denn auch nur wenig erstaunlich, dass hinter den von Rainer Maria Rilke übersetzten Texten eine Frau steht: Elizabeth Barrett-Browning, eine englische Dichterin des 19. Jahrhunderts.

Bildquelle: Oehms Classics

CD-Tipp 14.06.2016

Der CD-Tipp zum Nachhören!

Emotional unheimlich packend und ausdrucksstark sind diese drei Sonette. Viktor Ullmann hat sie im Jahr 1940 vertont und noch vor seiner Deportation nach Theresienstadt uraufführen und publizieren können. Ein Glück, denn die meisten seiner Manuskripte aus der Zwischenkriegszeit sind vernichtet worden. Wiederentdeckt wurde Viktor Ullmann als Komponist erst gut 30 Jahre nach seinem gewaltsamen Tod im Vernichtungslager von Auschwitz ab Mitte der 1970er Jahre. Bis heute ist sein Namen vor allem mit der Kammeroper „Der Kaiser von Atlantis“ verbunden. Seine Lieder sind vielfältig, aber wenig präsent im Konzert und auf CDs. Dabei faszinieren sie durch ganz eigene Klangfarben, frei atonale Passagen, sich reibende und dann auflösende, aber oft in der Schwebe gehaltene Harmonien, stellenweise auch durch leidenschaftliche Virtuosität.

Spannendes Programm

Dass die Ullmann-Lieder der Sopranistin Christina Landshamer schon länger zur Herzensangelegenheit geworden sind, kann man dem Booklet entnehmen. Viel wichtiger aber: man kann es in jeder Vertonung hörend nachvollziehen. Das liegt zum einen an ihrer geschmeidigen Stimme, die sich leicht und mit fließender Leuchtkraft in die Höhe schwingt, aber gleichermaßen eindrucksvoll auch herbere Ausdruckswelten trifft. Zum anderen agiert Gerold Huber als äußerst einfühlsamer Partner am Klavier mit eigener, ergänzender Instrumentalstimme und motiviert damit das kongeniale Duospiel. Schließlich konfrontieren die beiden Musiker auf ihrem ersten gemeinsamen Album die zwei Zyklen von Viktor Ullmann aus den Jahren 1940 und 1941 mit ausgewählten Liedern von Robert Schumann. Auch hier kreisen die Vertonungen um das Thema Liebe. Aber anders als bei Ullmann werden männliche Erzählperspektiven vorgeführt. Ein schöner Kontrast. Ein spannendes Programm. Eine CD, die neugierig macht auf weitere Projekte dieses Duos.

Christina Landshamer singt Schumann und Ullmann

Robert Schumann:
"Aufträge", op. 77/5
"Röselein, Röselein!", op. 89/6
"Lied der Suleika", op. 25/9
"Aus den östlichen Rosen", op. 25/25
"Liebeslied", op. 51/5
aus "Lieder und Gesänge aus Goethes Wilhelm Meister", op. 98
"Sechs Gedichte und Requiem", op. 90

Viktor Ullmann:
"Drei Sonette aus dem Portugiesischen", op. 29
"Six Sonnets de Louïse Labé", op. 34
Christina Landshamer (Sopran)
Gerold Huber (Klavier)
Label: Oehms Classics

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