BR-KLASSIK

Magdalena Kožená, die 1973 im tschechischen Brünn geborene Mezzosopranistin, ist ein echter Klassikstar. Die mehrfache Grammophone-Award- und ECHO-Klassik-Preisträgerin widmet sich in ihrem neuen Recital-Album einem Komponisten an der Schwelle von Renaissance zu Frühbarock: dem vor 450 Jahren geborenen Claudio Monteverdi.

Magdalena Kožená, die 1973 im tschechischen Brünn geborene Mezzosopranistin, ist ein echter Klassikstar. Die mehrfache Grammophone-Award- und ECHO-Klassik-Preisträgerin, die mit ihrem Mann, dem Dirigenten Simon Rattle, und ihren drei Kindern in Berlin lebt, kann auf eine umfangreiche preisgekrönte Discographie zurückblicken. Ihr Repertoire reicht von Händel und Vivaldi, über Gluck und Mozart bis hin zu Strauss und Debussy. Doch in ihrem neuen Recital-Album widmet sie sich einem Komponisten an der Schwelle von Renaissance zu Frühbarock: dem vor 450 Jahren geborenen Claudio Monteverdi.

Miterfinder der Oper

Schließlich hat Magdalena Kožená Monteverdi, dem Miterfinder der Oper, einiges zu verdanken. Denn ihren großen Durchbruch feierte die Mezzosopranistin im Jahr 2000, als sie bei den Wiener Festwochen für die erkrankte Anne Sofie von Otter einsprang - und zwar als Nero in Monteverdis Oper "L'incoronazione di Poppea." Koženás Beziehung zu Monteverdi ist aber noch viel älter, wie sie im Booklet zur neuen CD schreibt:

"Mit 16 traf ich einen Lautenisten, mit dem ich ein Ensemble für Barock- und Renaissancemusik gegründet habe. Diese Erfahrung war sehr wichtig für mich. Mit Stücken von Monteverdi habe ich die italienische Sprache gelernt, aber ich habe auch viel erfahren über den Stil und die Verzierungen der Musik dieser Zeit."

Monteverdi, der uns mit seiner Musiksprache eher entfernt scheint, wirkliches Leben einzuhauchen, ist keine ganz einfache Aufgabe. Doch Magdalena Kožená gelingt das mit ihrem warmen, facettenreichen Mezzosopran aufs Feinfühligste und Innigste.

"Ich komme immer wieder zu Monteverdi zurück, bei ihm fühle ich mich zu Hause. Die Qualität seiner Texte ist unglaublich, seine Libretti sind so tief."

In den Arien und Madrigalen, die sich Magdalena Kožená für diese CD ausgewählt hat, zeigt sie das ganze Spektrum von Monteverdis Klangkosmos der Emotionen: Trauer, Rache, Sehnsucht, Freude. Und mit dem La Centra Barockorchester Basel unter der Leitung von Andrea Marcon hat sie sich kongeniale Begleiter ausgewählt. Dazu kommen Gäste wie der Countertenor David Feldman oder die Sopranistin Anna Prohaska, mit der sie die beiden wohl schönsten Stücke dieser CD aufgenommen hat. Ein berührendes Album voll tief empfundener Musik. Es lässt einen Monteverdi aufleuchten, der in der Publikumsgunst oftmals hinter dem Koloraturhelden Händel zurückstehen musste