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CD - Giuseppe Antonio Brescianello Concerti à tre

Vermutlich wurde Brescianello um 1690 in Bologna geboren, über seinen ersten Lebensabschnitt  in Italien ist nichts bekannt. Aus dieser Zeit stammen vermutlich die 12 Concerti à tre, von denen die ersten sechs nun zum ersten Mal vom Ensemble "Der Musikalische Garten" eingespielt wurden.

Bildquelle: Coviello Classics

Der CD-Tipp zum Nachhören

In Venedig hat die bayerische Kurfürstin Theresa Kunigunde ihn wohl entdeckt - und brachte ihn gleich mit heimwärts über die Alpen: Giuseppe Antonio Brescianello wurde 1715 Violinist an der Münchner Hofkapelle. Schon nach einem Jahr wechselte er als Musikalischer Direktor und maître des concerts de la chambre nach Stuttgart, ein weiteres Jahr später war er hier Oberkapellmeister. Über 40 Jahre lang blieb Brescianello unter teils heftigen Rivalitätskämpfen die prägende Figur am württembergischen Hof.

Musikdramatisches Meisterwerk

Viel Musik ist von Brescianello heute nicht bekannt, vor allem seine Oper "Tisbe" erregte vor einigen Jahren Aufsehen und wurde als musikdramatisches Meisterwerk gepriesen. Vermutlich wurde Brescianello um 1690 in Bologna geboren, über seinen ersten Lebensabschnitt in Italien ist nichts bekannt. Aus dieser Zeit stammen vermutlich die 12 Concerti à tre, von denen die ersten sechs nun zum ersten Mal vom Ensemble "Der Musikalische Garten" eingespielt wurden.

Eigentlich handelt es sich bei diesen Concerti um Triosonaten mit zwei meist gleichrangigen Geigenstimmen, begleitet von einer Continuo-Gruppe. Die wird hier von Cello und Cembalo gebildet und hat es wahrlich in sich: die zwei Instrumente spielen so außergewöhnlich deckungsgleich, als wären sie miteinander verschmolzen. Brescianello bezeichnet diese Stücke als Concerti. Das konzertierende Prinzip stand im Barock sowohl für einen spielerischen Wettstreit, konnte aber auch ein sich ergänzendes Miteinander bedeuten. Und das komponierte Brescianello hier geradezu vorbildlich zwischen den beiden ersten Geigen und gelegentlich auch der dritten Stimme aus.

Hohe Spielkultur

Die Concerti à tre folgen der viersätzigen Form der Sonata da chiesa, die von Brescianello geschmackvoll und einfallsreich variiert wird. Bezaubernd schöne langsame Sätze wechseln mit einer klangvollen Virtuosität, die das Zurschaustellen geschmackvoll nie zu vordergründig werden lässt. Dank der hohen Spielkultur von "Der Musikalische Garten" klingt das genau so, wie es klingen sollte: völlig natürlich und unaffektiert, klangschön, lebendig und lustvoll musiziert. Nach dem 2014er Debut mit einer Paradekür für skordierte Instrumente und dem Nachfolger mit unbekannter Musik aus einer Baseler Sammlung ist dem Ensemble "Der Musikalische Garten" mit seiner dritten CD erneut eine echte Entdeckung gelungen.

Giuseppe Antonio Brescianello: Concerti à tre Vol. 1

Der Musikalische Garten: German Echeverri Chamorro, Karoline Echeverri Klemm, Annekatrin Beller, Daniela Niedhammer

Label: Coviello Classics

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