BR-KLASSIK

"Metamorfosi Trecento" ist die zweite CD des Ensembles rund um den Lautenisten Michele Pasotti. Mit unbefangener Frische gehen die Musiker ans Werk. Differenziert und dynamisch klingen ihre Interpretationen und wo es angebracht ist auch feinfühlig und lyrisch, wie in der Geschichte der Nymphe Kallisto.

Es ist ein alter Menschheitstraum: die Gestalt nach Belieben wechseln zu können, sich in eine Pflanze zu verwandeln oder in ein Tier. In den alten Mythen bleibt diese Fähigkeit meist den Göttern vorbehalten, die entweder selbst die Gestalt ändern oder aber die Menschen verwandeln. Der römische Dichter Ovid hat in seinen Metamorphosen viele dieser Geschichten festgehalten. Das Ensemble La Fonte Musica widmet dem spannenden Thema nun eine CD: der Mythos der Verwandlung in der Musik des Spätmittelalters.

Von Göttern, Nymphen und Wasserpflanzen

"Metamorfosi Trecento" ist die zweite CD des Ensembles rund um den Lautenisten Michele Pasotti. Mit unbefangener Frische gehen die Musiker ans Werk. Differenziert und dynamisch klingen ihre Interpretationen und wo es angebracht ist auch feinfühlig und lyrisch, wie in der Geschichte der Nymphe Kallisto. Aus Eifersucht wird sie, die Geliebte von Zeus, von dessen Gattin in einen Bären und später vom Göttervater selbst in ein Sternbild verwandelt. Ein anderes Stück erzählt von Dafne, die sich - um den Nachstellungen des Gottes Apollo zu entkommen - am liebsten in einen Baum verwandeln würde. Wir hören von Narziss, der als Wasserpflanze wiedergeboren wird und von Philomena, die sich in eine Nachtigall verwandelt.   

Mittelalter-Charts

Es ist eine reizvolle Idee, die das Ensemble La Fonte Musica bei der Auswahl der Stücke umsetzt: Welche Komponisten hätten auf dem Programm eines idealen, spätmittelalterlichen Konzerts gestanden? Und so ist also das Who is Who des 14. und 15. Jahrhunderts auf der CD versammelt: Guillaume de Machaut, Philippe de Vitry, Jacopo de Bologna, Francesco Landini und andere. Das Ensemble zeigt deren Blick auf den alten Mythos der Verwandlung und nicht zuletzt die Vielfältigkeit der Musik dieser Zeit