BR-KLASSIK

Eine zarte, wirklich aparte Stimme – "glockenklar", wie man so sagt! Nuria Rial geht es aber nicht primär um die Demonstration einer stupenden Technik - nein, was sie transportieren will, im Publikum auslösen, sind Gefühle! Besonders wo es um "Sospiri d‘amanti" geht, Seufzer von Liebenden - wie das programmatische Motto der CD lautet.

Wenn Seufzer gesungen werden müssen, dürfen sie natürlich nicht überakzentuiert werden: Die Kunst der Andeutung ist gefragt – Feinsinn! Nuria Rial muss man das nicht erklären, sie weiß um die schwierige Gratwanderung zwischen Zuwenig und Zuviel. Das Resultat ist in ihrem Fall Gesang, der beglückt.
"Artemandoline" nennt sich das 17-köpfige Barockensemble aus Luxemburg, das seit über zehn Jahren zusammen spielt und zusammen mit Nuria Rial die CD aufgenommen hat. Artemandoline - das bedeutet so viel wie Mandolinenkunst, deshalb wird der Mandoline als Solo- und Begleitinstrument gehuldigt: Ein Mandolinenkonzert eröffnet die Stückfolge, ein anderes fügt sich später als Intermezzo ein. Im Zentrum stehen zehn Arien aus Opern, Oratorien und Kantaten, zwei Lieder kommen hinzu.

Spaß an der Entdeckung

Mozart darf nicht fehlen, aber man lernt auch unbekannte Komponisten kennen und schätzen, Gabriele Leone zum Beispiel. Nuria Rial hat hörbar Spaß an der Entdeckung abgelegenen Repertoires: Sie erweitert gern ihren Horizont und den der Hörer gleich dazu.