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CD - Quatuor Van Kuijk Debussy, Ravel, Chausson

2012 am Pariser Conservatoire gegründet, gewann das Quatuor Van Kuijk zahlreiche Preise, konzertierte auf den bedeutenden Kammermusikfestivals zwischen Verbier und Lockenhaus und gehört in der laufenden Saison zu den "Rising Stars" der ECHO-Konzertreihe. Auf ihrem Debütalbum präsentierten die Musiker Werke von Mozart, die zweite CD ist prominenten Werken des französischen Repertoires gewidmet ist: den Streichquartetten von Debussy und Ravel.

Bildquelle: Alpha-Classics

Der CD Tipp zum Anhören

Ein markantes Kopfmotiv prägt Debussys einziges Streichquartett als zentrales Motto. Ohne klassisch-dialektische Durchführungs-Grübelei lebt es von seiner sinnlichen Lust an schillernder Verwandlung, filigraner Verzweigung, exotischer Farbgebung und ungewöhnlicher Rhythmik. Eine Zumutung für das zeitgenössische Publikum; nur Kollege Paul Dukas schrieb bewundernd, die Musik "bewege sich, als ob sie über einen luxuriösen, kunstvoll gemusterten Teppich von wundersamer Farbigkeit schreite". Genauso klingt die Interpretation des jungen französischen van Kuijk-Quartetts.

Das Quatuor Van Kuijk im Bayerischen Rundfunk

Das Quatuor Van Kuijk eröffnet die Saison der BR-KLASSIK-Studiokonzerte mit Streichquartetten von Debussy, Janáček und Ravel:
Dienstag, 17.10.2017, 20:00 Uhr
München, Studio 2 des Funkhauses.

Prsönliche, packende Dramaturgie

Um in Debussys Irrgarten der Timbres und Stimmungen nicht den Faden zu verlieren, muss man interpretatorisch Stellung beziehen. Und das tut das van Kuijk-Quartett sehr überzeugend: Durch kontrastreiche Tempi, wunderbare Transparenz und energetische Spannungsbögen gelangt es zu einer persönlichen, packenden Dramaturgie, die einen keine Sekunde aus ihrer Sogwirkung entlässt. Gleiches gilt für die Deutung von Ravels Streichquartett, das sich genauso wenig wie Debussys zehn Jahre älteres Schwesterwerk als "Unterhaltung vier vernünftiger Leute" im Goethe'schen Sinn versteht. Farben, Texturen und Rhythmen stehen im Zentrum der zyklischen Anlage, die von iberischem Temperament und mediterraner clarté durchleuchtet wird - zumindest wenn die Musik so glasklar und bis ins kleinste Detail ausformuliert wird wie von den van Kuijk-Musikern:

Selbstbewusste Visitenkarte 

Ravel und Debussy - mit dem kammermusikalischen Zwillingsgestirn der französischen Moderne hat das Quatuor van Kujik eine selbstbewusste Visitenkarte vorgelegt. Und mit der Zugabe Geschmack und Sensibilität bewiesen. Denn ergänzt wird ihr Album durch die "Chanson perpétuelle" Ernest Chaussons, nicht nur durch die Besetzung ein außergewöhnliches Werk: Die vier Streicher werden hier durch den Pianisten Alphonse Cemin und die Mezzosopranistin Kate Lindsey ergänzt. Auf der Opernbühne längst eine gefragte Mozart- und Strauss-Sängerin, interpretiert Lindsey Chaussons Seelendrama einer von ihrem Geliebten verlassenen Frau mit nuancenreicher Stimme und einer verzehrenden, ganz nach innen gerichteten Ausdrucksintensität, die in den Instrumentalstimmen unvermindert fortklingt. Ein französischer Liebestod en miniature.

Quatuor Van Kuijk spielt französische Streichquartette

Claude Debussy:
Streichquartett g-Moll, op. 10
Maurice Ravel:
Streichquartett F-Dur
Ernest Chausson:
"Chanson perpétuelle" für Sopran, Klavier und Streichquartett, op. 37

Kate Lindsey (Sopran)
Alphonse Cemin (Klavier)
Quatuor Van Kuijk

Label: Alpha-Classics

Sendung: "Leporello" am 11. Oktober 2017, 16.05 Uhr auf BR-KLASSIK

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