BR-KLASSIK

"Wild Territories" steht für wilde Fantasien, gefährliche Träume, entfesselte Energie und Ekstase…klar soweit, aber was hat das nochmal mit Blockflöte zu tun? Eine ganze Menge, wie das explosive Ensemble Spark einmal mehr beweist!

Die klassisch geschulten Flötisten Andrea Ritter und Daniel Koschitzki hatten einfach Lust auf mehr als puren Originalklang: Gemeinsam mit Geiger Stefan Glaus, Cellist Victor Plumettaz und Pianist Mischa Cheung begannen sie vor acht Jahren als "klassische Band", sich ein Repertoire aus dem Nichts zu schaffen. Quer durch Jahrhunderte, Gattungen und Länder geht die Reise bis heute, das Ergebnis ist ein klingendes Kaleidoskop der Postmoderne.

Von Telemann bis Rock

Vivaldi und Telemann finden sich auf der musikalischen Landkarte von "Wild Territories", daneben rockige Stücke des holländischen Enfant terrible Chiel Meijering oder jazzige Grooves bei Kenji Bunch. Sie wurden "Spark" genauso auf die Finger geschrieben, wie die kreativen Auseinandersetzungen des türkisch-amerikanischen Komponisten Kamran Ince mit Mendelssohns "Liedern ohne Worte". Hier darf neben der Blockflöte die mindestens genauso als Kindergarteninstrument unterschätzte Melodica mitspielen.

Aberwitzige Virtuosität

Kein beliebiger Mainstream, sondern eine schräg schillernde Ästhetik voller Ausdruckskraft, die es auch auf Brüche ankommen lässt. Dazu eine ans Aberwitzige grenzende Virtuosität, überbordendes musikalisches Temperament, Lust an ungewöhnlichen Klangschattierungen. Band, Beat und Blockflöte: wer hätte gedacht, dass diese Kombination Funken schlagen könnte – aber der Name "Spark" verpflichtet schließlich. Übrigens: Sollten bislang musikerziehungsresistente Kids bei dieser CD mithören, kann für die Folgen nicht garantiert werden. Denn: Was hat Blockflöte gleich wieder mit Langeweile zu tun?