BR-KLASSIK

Die Musiker aus Deutschland und Österreich, die hier zusammengefunden haben, sind klassisch geschult, und mit Spielerfahrung in Spitzenensembles wie den Wiener Philharmonikern oder dem Concentus Musicus Wien ausgestattet. Im Streichquartett ohne Bratsche, aber mit Kontrabass, spielen sie eigene Kompositionen und frönen dabei ihren musikalischen Vorlieben.

Dabei spielt das Faible des Geigers Florian Willeitner für irische Musik eine durchaus tragende Rolle. Der Passauer ist mit 25 das jüngste Mitglied des ansonsten mit österreichischen Musikern besetzten Quartetts. Schon in seinem ersten Stück auf der CD wird mitreißend zum Tanz aufgespielt. Bei seinem später platzierten 15-minütigen "Valentinair", in dem das Quartett eine Melodie leitmotivisch durch Jigs und sehnsuchtsvolle Adagio-Passagen führt, möchte man wahlweise übers Parkett hüpfen oder sich zum klangsatten Legato wiegen.

Harmonisch avanciert und wunderbar swingend

Die Improvisationslust des Jazz gehört für die vier Musiker auch dazu. Geiger Johannes Dickbauer etwa hat auf diesem Gebiet in den letzten Jahren mit dem "radio.string.quartet.vienna" schon große Erfolge gefeiert. Ausgereift, harmonisch avanciert und wunderbar swingend sind die Spannungsbögen der Soli dieser ausgesprochenen Stil-Allrounder.

Spielwitz in Schräglage

Mit dem Wiener Universalkünstler Georg Breinschmid hat das Quartett einen Bassisten, der zugleich Virtuose und Chef-Entertainer ist. Seinen Spielwitz entfaltet er gerne auch mal in der musikalischen Schräglage.

Feurig und klangschön

Ob Funk- und Popelement oder Zitate aus der Klassik und dem Wiener Lied, nonchalant wird hier jedes Genre, das sich das Quartett einverleibt, im passenden Tonfall bedient. Es fliegen die Funken und strahlen die Obertöne, wenn feurig und klangschön mit Lust auf Risiko gespielt und jede feine Klangnuance genussvoll ausgekostet wird. Das geht in die Beine und ans Herz!

Sendungsthema aus "Leporello" am 24. April 2017, 16.05 Uhr auf BR-KLASSIK