BR-KLASSIK

Zum ersten Mal kommt das West-Eastern Divan Orchestra unter Leitung von Daniel Barenboim im kommenden Sommer nach München (10. Juli) und Salzburg (2. August). Auf einer Pressekonferenz erläuterte der Dirigent die Friedensarbeit, die er mit seinem Projekt verbindet.

Jeder kenne das aus dem Alltag, sagt Daniel Barenboim: die Beziehung zwischen Wahrnehmung und Realität. Es gäbe Krisen und Konflikte, die es zu lösen gelte. Das sei im öffentlichen Leben auch nicht anders als im Privaten. In diesem Sinne versteht Barenboim sein West-Eastern-Divan-Orchester-Projekt, in dem palästinensische wie israelische Musiker mitarbeiten.

"Der israelisch-palästinensische Konflikt ist ein Konflikt zwischen zwei Völkern, die zutiefst überzeugt sind, ein Recht zu haben auf das gleiche Stück Land. Wie wollen sie das politisch lösen." (Daniel Barenboim)

Diesen Konflikt habe man über sechzig Jahre nicht politisch gelöst. Und man werde ihn auch nicht politisch lösen können, so Barenboim.

"Es ist ein Konflikt, den man nur lösen kann dadurch, dass man die zwei Völker an einen Punkt bringt, an dem sie bereit sind, die Legitimität des jeweils anderen zu akzeptieren." (Daniel Barenboim)

Seit 1999 ist Barenboim mit dem in der damaligen Kulturhaupstadt Weimar gegründeten West-Eastern-Divan Orchestra vor allem in Nah-Ost unterwegs, mit dem Ziel, ebengenau den Dialog zu fördern, von dem er erhofft, dass er den israelisch-palästinensischen Konflikt lösen helfen kann.