Bei der Standortsuche für den neuen Münchner Konzertsaal favorisiert das von der Staatsregierung bestellte Gutachten das ehemalige Pfanni-Gelände am Ostbahnhof. Für das bereits baureife Gelände sprechen laut Bericht eine schnelle Realisierbarkeit und ein geringes Konfliktpotenzial.
Bildquelle: Bayerischer Rundfunk
Der neue Münchner Konzertsaal – mögliche Plätze für ihn werden seit Jahren genannt, diskutiert und wieder verworfen. Jetzt zeichnet sich ein neuer Favorit ab. Ein von der Staatsregierung in Auftrag gegebenes Gutachten des Frankfurter Architekturbüros Speer & Partner halte das ehemalige Pfanni-Gelände für am besten geeignet, melden "Süddeutschen Zeitung" und die Deutschen Presse-Agentur München. Ein neuer Konzertsaal sei laut Gutachten im sogenannten Werksviertel am Ostbahnhof am schnellsten zu realisieren und berge nur wenig Konfliktpotenzial. Die Gutachter halten es möglich, den Saal hier schon bis Ende 2021 fertigzustellen.
Mit 81 von 100 Punkten liegt das Werksviertel im Münchner Osten vor möglichen Standorten wie der alten Paketposthalle an der Friedenheimer Brücke, dem Finanzgarten am Odeonsplatz, dem Eissportzentrum auf dem Olympiagelände und dem Apothekerhof in der Residenz. Negativ bewertet werden allerdings eine derzeit geringe Standortidentität und ein sehr geringes Außenwirkungspotential.
Unklar ist dem Bericht zufolge noch, wie sich die Verhandlungen mit Pfanni-Erbe Eckart gestalten sollen, da er nicht bereit sei, das Grundstück an den Staat zu verkaufen, sondern allenfalls eine Erbpachtlösung anstrebe. Das bayerische Kabinett will sich bereits morgen über das weitere Vorgehen beraten.
Mehr zur Konzertsaaldebatte und auch über eine mögliche Ersatzspielstätte für die Münchner Philharmoniker während der Gasteig-Sanierung in dem alten Aubinger Heizkraftwerk sendet BR-KLASSIK heute Nachmittag im Magazin Leporello.