Seit 1952 treten im ARD-Musikwettbewerb junge talentierte Musikerinnen und Musiker in verschiedenen Kategorien an. Am Montag startet nun die 68. Ausgabe des Wettbewerbes beim Bayerischen Rundfunk in München. In diesem Jahr gleich mit zwei Holzblasinstrumenten.
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ARD-Musikwettbewerb 2019
Auftaktbericht
Fagott, Schlagzeug, Violoncello, Klarinette: Das sind die diesjährigen Fächer des ARD-Musikwettbewerbes. 590 junge Künstlerinnen und Künstler haben sich beworben, 212 von ihnen wurden zum Wettbewerb eingeladen. Sie treten nun für gut drei Wochen an, um am Ende mit dem renommierten Titel "ARD-Preisträger" aus dem Wettbewerb zu gehen. Der Großteil der Teilnehmer kommt aus dem Ausland, 50 Länder und vier Kontinente sind vertreten.
Für Oswald Beaujean, einer der zwei künstlerischen Leiter des Wettbewerbes, ist der Zulauf aus aller Welt ein Indiz für die Bedeutung des Wettbewerbes: "Es gibt unendlich viele Musikwettbewerbe, aber es gibt nicht so wahnsinnig viele, die dieses internationale Renommee haben. Es zeigt sich auch daran, dass wir mit den Preisgeldern zwar ziemlich an der Unterkante sind, weil wir nicht mehr finanzieren können, aber die Leute trotzdem kommen. Der Wettbewerb ist sehr, sehr attraktiv."
Eine Künstlerpersönlichkeit zeigt sich darin, ob jemand einen Zugang zu einem noch nie gespielten Stück findet.
In einem ersten und einem zweiten Durchgang, einem Halbfinale und einem Finale stellen sich die Kandidaten nun der Jury. Alle Runden sind für das Publikum geöffnet, in den ersten beiden ist der Eintritt sogar kostenlos.
Meret Forster und Oswald Beaujean sind die künstlerischen Leiter des Wettbewerbes. | Bildquelle: BR/Lisa Hinder Dabei wird nicht nur klassisches Repertoire von den Musikerinnen verlangt: In jeder Kategorie gibt es auch ein Auftragswerk, finanziert durch die Ernst-von-Siemens-Musikstiftung. "Ich glaube bei einem Auftragswerk stellt sich die Herausforderung, ein noch nie gespieltes, gehörtes Stück hörbar, lesbar und erlebbar zu machen", sagt Meret Forster, ebenfalls künstlerische Leiterin des Wettbewerbes. "Ich denke es ist ganz wichtig, dass Preisträger hervorgehen, die breit aufgestellt sind. Eine Künstlerpersönlichkeit zeigt sich darin, ob jemand einen Zugang zu einem noch nie gespielten Stück findet."
Wie im vergangenen Jahr werden alle Auftragswerke neben den Preisträgerkonzerten in Herkulessaal und Prinzregententheater auch noch in einer Matinee im Werksviertel präsentiert. Die ist dann auch für solche Teilnehmer offen, die bereits ausgeschieden sind, aber ein besonderes Interesse an den zeitgenössischen Kompositionen haben. Darüber hinaus können alle Wettbewerber der Kategorie Cello an einer Masterclass in der Münchner Musikhochschule teilnehmen.
Meret Forster und Oswald Beaujean im Gespräch
Neu ist in diesem Jahr, dass man sich talentierte Teilnehmer sogar nach Hause holen kann: Zusammen mit der Beethoven-Jubiläums-Gesellschaft gibt es ein kostenloses Hauskonzert zu gewinnen, sowohl von einem Cellisten aus dem Semifinale als auch vom Lux Trio, im letzten Jahr Preisträger in der Kategorie Klaviertrio.
Das alles stehe unter dem Motto der Nachhaltigkeit, sagt Meret Forster. "Wir laden internationale Konzertveranstalter zu den Preisträgerkonzerten ein, es gibt CD-Produktionen, außerdem Einladungen für das ARD-Preisträger-Festival und auch die ARD-Orchester laden regelmäßig Preisträger dieses Wettbewerbes ein. Das heißt: Mit einem Preis sind wirklich Konzertverpflichtungen verbunden. Ich glaube, das macht diesen Wettbewerb nach wie vor so attraktiv."
Sendung: "Allegro" am 30. August 2019 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK
Alle Informationen zu den zugelassenen Teilnehmern sowie Zeitpläne und Ergebnisse der einzelnen Wettbewerbsdurchgänge finden Sie hier.