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Opernhäuser Bayreuth und seine Großbaustellen

Wagners Festspielhaus und das barocke Opernhaus der Markgräfin Wilhelmine - Bayreuth hat gleich zwei berühmte Opernhäuser. An ihnen nagt allerdings der Nahn der Zeit. Beide Gebäude sind derzeit Großbaustellen.

Renoviert wird am Festspielhaus momentan die Hauptfassade - und es geht gut voran.

Dank des milden Winters liegen wir im Zeitplan und im Kostenrahmen.
Heinz-Dieter Sense, kaufmännischer Direktor der Festspiele

Besucher der Richard-Wagner-Festspiele im kommenden Sommer müssen sich also nach derzeitigem Stand keine Sorgen machen, inmitten einer Großbaustelle dem "Parsifal" zu lauschen. Im Herbst war das Gerüst am weltberühmten Haus mit einer Plane bespannt worden - und dahinter ist eine Heizung installiert worden, damit die Handwerker und Restaurateure auch bei kühlen Temperaturen weiterarbeiten können. Das funktioniere gut, sagt Sense. Deshalb ist er zuversichtlich, dass bis Juli 2016 zum Festspielstart die Fassade in neuem Glanz erstrahlen kann. Allein 4.500 Steine im Ziegelmauerwerk werden im Zuge der Sanierungsarbeiten ausgetauscht.

Millionen von Bund und Freistaat

Das ist allerdings nur der Anfang der mehrjährigen Sanierung des weltberühmten Opernhauses aus dem 19. Jahrhundert: Sense geht von einer Restaurierungszeit von bis zu acht Jahren aus. Denn gearbeitet werden kann nur, wenn nicht geprobt wird oder die Festspiele laufen. 30 Millionen Euro haben die Geldgeber - vor allem Bund und Freistaat - bereits zugesagt. Ob diese Summe ausreicht, wird sich im Frühjahr 2016 zeigen, wenn eine detaillierte Aufstellung aller notwendigen Arbeiten vorliegt.

Denn auch im Inneren des Gebäudes herrscht großer Sanierungsbedarf - vor allem bei der Elektrotechnik und auch im Hinblick auf die Barrierefreiheit im Zuhörerraum und die Lagerkapazitäten im Haus, das der Komponist Richard Wagner (1813-1883) einst maßgeblich selbst mitplante. Bei den derzeitigen Fassadenarbeiten aber liege man im Kostenrahmen - und sei darauf auch durchaus stolz, betont Sense.

Veraltete Technik muss erneuert werden

Inmitten der Stadt Bayreuth steht das Markgräfliche Opernhaus. Das barocke Kleinod wurde zwischen 1746 und 1750 im Auftrag der Markgrafen Wilhelmine und Friedrich gebaut und gilt europaweit als eines der wenigen Theaterbauten aus dieser Zeit, die nahezu vollständig erhalten sind. Nur kurze Zeit nach der Kür zum Welterbe 2012 wurde das Opernhaus jedoch geschlossen - um es grundlegend zu sanieren. Ursprünglich sollte es 2017 wieder öffnen, doch im November 2014 hatte eine undichte alte Leitung den neuen Technikkeller unter der Bühne geflutet. Deshalb ist die Eröffnung nun für das Frühjahr 2018 geplant.

Ziel der Bauarbeiten ist es, den Originalzustand des Theaterraums aus dem 18. Jahrhundert weitgehend wiederherzustellen. Luftiger und heller soll sich das Haus dann präsentieren. An dem Gebäude sollen Schäden an der wertvollen Substanz behoben werden, zudem muss die veraltete Technik erneuert werden. Die Gesamtkosten liegen bei mehr als 20 Millionen Euro.

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