Nachdem Christian Thielemann sich im Gespräch mit dem österreichischen Nachrichtenmagazin "News" positiv über den Gesundheitszusstand von Festspielleiterin Katharina Wagner geäußert hatte, haben sich nun die Bayeuther Festspiele mit einem Dementi zu Wort gemeldet. Katharina Wagner sei nach wie vor schwer erkrankt und werde bis auf weiteres ihre Tätigkeit nicht wieder aufnehmen können.
Thielemann hatte dem österreichischen Wochenmagazin "News" gesagt, der erkrankten Katharina Wagner gehe es wohl besser; sie sei weiterhin in Behandlung. Der Dirigent ging laut Zeitungsbericht davon aus, dass Katharina Wagner ihren bis 2025 laufenden Vertrag erfüllen werde.
Alle anderen Mutmaßungen sind Quatsch.
Die Festspielleiterin habe keine schwere Krankheit, es habe sich nur um "ein Ausrufezeichen " gehandelt, so Thielemann im Interview. Sie habe wohl Glück gehabt.
Wie die Bayreuther Festspiele mitteilen, seien sie nach Erscheinen des Artikels im Magazin "News" mit dem Autor in Verbindung getreten. Man habe darum gebeten, die Informationen zum Gesundheitszustand von Katharina Wagner zu korrigieren. Dies sei ausdrücklich im Namen und mit Zustimmung von Christian Thielemann und der Festspielleitung erfolgt, so die Festspiele. Sobald sich positive Veränderungen einstellen würden, wollen die Festspiele darüber informieren.
Ende April hatten die Festspiele mitgeteilt, Katharina Wagner sei längerfristig erkrankt und könne ihr Amt als Leiterin der Bayreuther Festspiele "bis auf weiteres" nicht ausüben.
Thielemann hatte dem Magazin darüberhinaus gesagt, aufgrund der Absage der diesjährigen Festspiele im Zusammenhang mit der Corona-Krise seien aktuell keine künstlerischen Entscheidungen zu treffen. Momentan gehe es eher um die Künstlergagen und die Frage, inwieweit die Künstler für ihren entgangenen Verdienst zu entschädigen seien. Thielemann schlägt vor, die hochbezahlten Künstler bescheidener zu honorieren als diejenigen, die für die kleinen Rollen vorgesehen waren.
Nach der Krankmeldung Katharina Wagners wurde die Geschäftsführung der Bayreuther Festspiele GmbH erweitert. Heinz-Dieter Sense vetritt Wagner momentan kommissarisch. Der ehemalige kaufmännische Geschäftsführer unterstützt damit Holger von Berg, der seit 2016 gemeinsam mit Katharina Wagner die Festspiele leitet.
2008 hatte Katharina Wagner die Festspielleitung gemeinsam mit ihrer Schwester Eva Wagner-Pasquier übernommen. Beide sind Urenkelinnen des Komponisten Richard Wagner und haben den Chefposten von ihrem Vater Wolfgang Wagner übernommen. Seit fünf Jahren steht Katharina Wagner allein an der Spitze der berühmten Festspiele auf dem Grünen Hügel. Ihren Vertrag hatte sie erst Ende letzten Jahres bis 2025 verlängert.
Sendung: "Allegro" am 12. Mai 2020 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK