Katharina Wagner sei längerfristig erkrankt und kann ihr Amt als Leiterin der Bayreuther Festspiele "bis auf weiteres" nicht ausüben, teilten die Festspiele am Montag mit. Der Betrieb der Festspiele wird durch eine Übergangslösung weiterhin gesichert.
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Die Pressemitteilung aus Bayreuth ist kurz. In nur fünf Zeilen teilen die Bayreuther Festspiele bedauernd mit, dass ihre Leiterin, Katharina Wagner, längerfristig erkrankt sei. Aus diesem Grund wird die Geschäftsführung der Bayreuther Festspiele GmbH erweitert.
Seit 2016 leitet Holger von Berg an der Seite der Geschäftsführerin und Festspielleiterin Katharina Wagner als geschäftsführender Direktor die Bayreuther Festspiele GmbH. Nun wurde zu seiner Unterstützung der ehemalige kaufmännische Geschäftsführer, Heinz-Dieter Sense, vom Verwaltungsrat und der Gesellschafterversammlung zum dritten Geschäftsführer bestellt. Er soll Katharina Wagner kommissarisch vertreten.
2008 hatte Katharina Wagner die Festspielleitung gemeinsam mit ihrer Schwester Eva Wagner-Pasquier übernommen. Beide sind Urenkelinnen des Komponisten Richard Wagner und haben den Chefposten von ihrem Vater Wolfgang Wagner übernommen. Seit fünf Jahren steht Katharina Wagner allein an der Spitze der berühmten Festspiele auf dem Grünen Hügel. Ihren Vertrag hatte sie erst Ende letzten Jahres bis 2025 verlängert.
Bayreuther Festspiele - Festspielhaus | Bildquelle: picture-alliance/dpa Am 31. März hatten die zuständigen Gremien des Stiftungsrates, der Geschäftsführung, der künstlerischen Leitung und der örtlichen Behörden die Absage der Bayreuther Festspiele 2020 bekannt gegeben. Die für Sommer 2020 geplante Neuinszenierung von Wagners "Ring des Nibelungen" auf dem Grünen Hügel wurde aufgrund der Corona-Pandemie ins Jahr 2022 verschoben. Valentin Schwarz war für die Regie vorgesehen, der finnische Dirigent Pietari Inkinen für die musikalische Leitung. Katharina Wagner zeigte sich zu diesem Zeitpunkt gegenüber BR-KLASSIK angesichts der Absage einerseits traurig, aber auch kämpferisch: "Es muss weitergehen. Durch diese Entscheidung sind nun auch planerische Umgestaltungen notwendig – und da werden wir uns jetzt dahinterklemmen", sagte die Festspielchefin am 31. März 2020. Darum muss sich nun vorerst ihre Vertretung kümmern.
Sendung: "Allegro" am 28. April ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK
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