Bruno Apitz ist unter anderem bekannt geworden durch den mehrfach verfilmten Roman "Nackt unter Wölfen". Der überzeugte Kommunist war seit 1937 im KZ Buchenwald interniert. Dort spielte er seinen Mithäftlingen bei Lagerkonzerten auf der Geige vor - unter anderem auf der inoffiziellen Trauerfeier für den KPD-Politiker Ernst Thälmann, der in Buchenwald ermordet worden war.
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Bruno Apitz überlebte die KZ-Haft. Nach dem Krieg betätigte er sich in der DDR als Schriftsteller, Redakteur und Theaterdirektor. Nach Apitz' Tod im Jahr 1979 übergab seine Wiwe Marlies die Geige als Dauerleihgabe der Gedenkstätte Buchenwald. Es handelt sich bei ihr um das einzige Instrument, das bei der Befreiung des KZ Buchenwald weitgehend unversehrt geborgen werden konnte, berichtet die "Sächsische Zeitung".
Das ungefähr 150 Jahre alte Instrument wurde von dem Weimarer Geigenbauer Matthias Cressin restauriert. Im Rahmen des Achava-Festivals in Erfurt wird am 7. September der Konzertmeister der Sächsischen Staatskapelle, Matthias Wollong, das Instrument erstmals seit dem 2. Weltkrieg wieder zum Klingen bringen. Nach Wollongs Auskunft sei die Violine in einem guten Zustand: "Das ist eine sehr sauber gearbeitete Meisterarbeit", sagte der Musiker in einem Interview mit den Dresdner Neuesten Nachrichten. Neben Musik von Johann Sebastian Bach sollen in dem Konzert auch Stücke erklingen, die von Häftlingen in Buchenwald komponiert wurden.
Sendung: "Allegro" am 7. September 2017 ab 06.05 Uhr auf BR-KLASSIK