Die Elbphilharmonie ist fünf Jahre alt geworden. Zum Jubiläum präsentierte das Konzerthaus am 11. Januar einen Abend mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester und dem Pianisten Kirill Gerstein unter Leitung von Alan Gilbert. Das Programm war für ein Jubiläumskonzert durchaus ungewöhnlich.
Aus dem Sirren, Klingeln und Ticken des Orchesters erhebt sich eine Fanfare, gespielt von zwei Solo-Trompetern des NDR Elbphilharmonie Orchesters. Sie stehen in Rängen auf mittlerer Höhe , einer links und einer rechts im Saal, und werfen sich ihre Signale zu. Ein faszinierendes Klangerlebnis als Auftakt zu einem Festkonzert in einem außergewöhnlichen Saal. "In der Nähe der Landungsbrücken am Eingang zur Hafencity steht die Elbphilharmonie für die maritime Tradition und den Aufbruch Hamburgs ins 21. Jahrhundert", sagte Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher in seinem Grußwort zum fünften Geburtstag der Elbphilharmonie.
Ein Großteil der Besucherinnen und Besucher ist begeistert vom Konzert mit seinem mutigen Programm, unter ihnen NDR-Intendant Joachim Knuth. "Wir trauen uns ganz viel, wie ja auch Musik in Hamburg sich durch diesen Saal viel mehr traut. Wir sind mit diesem großartigen Raum als Orchester gewachsen und das hat dazugeführt, dass wir hier ganz magische Momente erlebt haben." So wie auch im zweiten Teil des Konzerts mit dem Stück "Wing on Wing" von Esa-Pekka Salonen. Salonen erweitert das Orchester um zwei vokale Stimmen, die sich im Raum bewegen sollen, oft getrennt voneinander. Die Sopranistinnen Anu und Piia Komsi machen daraus ein Ereignis. Sie singen ganz sinnlich und klar, mit unglaublicher Höhe, wie zwei Sirenen aus der griechischen Mythologie, mit Sinustönen. Das klingt fantasisch, egal ob die beiden vorne auf der Bühne stehen oder an weit entfernten Stellen im Saal platziert sind. Die Sopranistinnen, Alan Gilbert und das NDR Elbphilharmonie Orchester reizen die Effekte feinsinnig aus. Raum und Musikerlebnis verschmelzen zu einem packenden Gesamteindruck.
Das Jubiläumskonzert können Sie hier im Videostream nachschauen.
Sendung: "Allegro" am 12. Januar 2022 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK