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Begehrte Hamburger Elbphilharmonie Wucher im Internet mit Konzerttickets

Sie sind wohl die begehrtesten Klassik-Tickets weltweit: Konzertkarten der neugebauten Elbphilharmonie in Hamburg. Auf offiziellem Weg ist fast an keine Karte zu kommen. Deshalb brummt der Schwarzmarkt. Und es gibt mittlerweile sogar Ticketplattfomen, die sich einen seriösen Anstrich geben - um Karten für das Vielfache an die Kunden zu bringen. Das ruft jetzt die Verantwortlichen auf den Plan.

Computertaste mit Aufschrift Tickets | Bildquelle: ©picture-alliance/dpa/chromorange/Christian Ohde

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Er wurde als DAS Konzert des Jahres 2017 angekündigt: der Auftritt von Starpianist Lang Lang in Hamburg. Noch dazu in der neugebauten Elbphilharmonie. Auf dem Schwarzmarkt wurden Karten für mehr als 1.000 Euro angeboten - und: Sie fanden einen Käufer. Aber dann wurde das Konzert wegen Krankheit abgesagt, die Kartenbesitzer standen ohne Möglichkeit einer Rückerstattung der erhöhten Kosten da.

Leerverkäufe im Internet

Andrang auf neue Elbphilharmonie-Tickets | Bildquelle: ©picture-alliance/dpa/Christian Charisius Ausverkauft - egal welches Konzert | Bildquelle: ©picture-alliance/dpa/Christian Charisius Das Problem gibt es immer noch. Gerade wieder warnt die Elbphilharmonie vor betrügerischen "Leerverkäufen". Karten, die es offiziell noch gar nicht gibt, würden um das Vielfache teurer über die Onlineplattform Viagogo verkauft. Maximal 24 Euro etwa kosten die "Konzerte für Hamburg" – bei Viagogo werden sie für bis zu 495 Euro angeboten, sagt der Intendant der Elbphilharmonie Christoph Lieben-Seutter. "Bei den Konzerten für Hamburg ist es besonders auffällig, weil sie günstig sind, weil sie nur für Hamburger sind. Deswegen ist es sonnenklar, dass noch kein einziges Ticket im Umlauf ist, weil wir die Tickets nach einer Verlosung postalisch zuschicken werden."

Viagogo scheint das egal zu sein. Die umstrittene Firma mit Sitz in der Schweiz erhofft sich ein großes Stück vom Elbphilharmonie-Kuchen. Julia Rehberg von der Hamburger Verbraucherzentrale: "Es ist im Internet so häufig, wenn man ein Ticket sucht, dann ist es das erste, was aufploppt."

Wer zu teuer kauft, unterstützt den Schwarzmarkt

Täglich erreichen sie Beschwerden: "Viagogo versteht sich als Portal: Also Private verkaufen Karten an Private. Ich weiß ja als Besteller noch gar nicht, wer wird mein Vertragspartner? Das ist ein großes Problem: Wenn die Karten dann kommen, und meinetwegen ist die Kategorie falsch: An wen wende ich mich dann, wo sitzt der Verkäufer?" Für Julia Rehberg ist die Sache klar. Und sie warnt davor, überhaupt Karten zu überhöhten Preisen zu kaufen. Denn solange man das tue, unterstützte man natürlich auch den Schwarzmarkt.

Es besteht Handlungsbedarf

Andrang auf neue Elbphilharmonie-Tickets | Bildquelle: ©picture-alliance/dpa/Christian Charisius Andrang auf neue Elbphilharmonie-Tickets | Bildquelle: ©picture-alliance/dpa/Christian Charisius Auch Intendant Lieben-Seutter ist kein Freund von Viagogo: "Es ärgert mich deswegen, weil Leute auf Kosten unserer Besucher, auf Kosten des Steuerzahlers, der die Konzerte finanziert, und auf Kosten des Veranstalters einen Riesengewinn machen." Trotzdem, räumt Lieben-Seutter ein, beträfe die Elbphilharmonie das Phänomen Viagogo im Prinzip nur ganz am Rande.

Viel heißer diskutiert werde das etwa im Sport. Zuletzt hat der Fußball-Weltverband FIFA vor dem Hamburger Landgericht eine Verfügung gegen Viagogo erwirkt: Es ging um den unzulässigen Verkauf von Karten zur Fußballweltmeisterschaft in Russland. Die Elbphilharmonie wird keine rechtlichen Schritte einleiten. Aber: "Wir kontaktieren zuständige Politiker, um den Gesetzgeber darauf aufmerksam zu machen, dass hier Handlungsbedarf besteht." Und der Intendant rät den Kunden, aufzupassen, was sie machen: "Nehmen Sie nicht gleich den ersten Link von Google, sondern schauen Sie genau, welcher Link das ist, gehen Sie direkt zu elbphilharmonie.de."

Lieber die offiziellen Verkaufswege

Julia Rehberg appelliert ans Verantwortungsgefühl. Wenn eine Veranstaltung ausverkauft sei, dann müsse man wirklich überlegen, ob man auf dem Schwarzmarkt ein Ticket erwerben wolle oder nicht. Und, so Rehberg: "Ich würde sagen, auch aus moralischen Gründen sollte man davon Abstand nehmen." Um sich Erfahrungen wir beim ausgefallenen Lang Lang-Konzert 2017 zu ersparen gilt: Geduldig sein und die offiziellen Verkaufswege wählen! Geld kann eben nicht alles kaufen.

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