Am 26. April erlag der deutsche Tenor Endrik Wottrich im Alter von 52 Jahren überraschend einem Herzversagen. Zuletzt war er in der aktuellen Neuproduktion von "La Wally" an der Wiener Volksoper zu erleben. Sowohl die Volksoper als auch die Wiener Staatsoper bekundeten am Donnerstag ihre Trauer.
Bildquelle: picture-alliance/dpa
Wottrich, geboren am 13. Oktober 1964 im niedersächsischen Celle, studierte in Würzburg Geige und absolvierte ein Gesangsstudium mit einem Stipendium der Deutschen Studienstiftung an der Juilliard School in New York. Ab 1993 war er an deutschen Opernhäusern in Mozart- und Verdi-Rollen zu hören, ehe er ins Wagner-Fach wechselte. 1996 debütierte Wottrich zum einen mit dem Chamber Orchestra of Europe unter der Leitung von Harnoncourt an der Carnegie Hall New York, zum anderen als Junger Seemann in "Tristan und Isolde" bei den Bayreuther Festspielen. Dort war er danach regelmäßig zu erleben, wie 2001 als Walther von Stolzing in den "Meistersingern" unter der Leitung von Christian Thielemann. In der Zeit war Endrik Wottrich mit Festspiel-Chefin Katharina Wagner liiert.
2008 folgte das Debüt als Tambourmajor in Alban Bergs "Wozzeck" an der Mailänder Scala, in den folgenden zwei Jahren folgten Debüts in Tokio und der Bayerischen Staatsoper München. Die Einspielung des "Freischütz" mit den Berliner Philharmonikern unter Nikolaus Harnoncourt, in der Endrik Wottrich die Rolle des Max sang, wurde für die 39. Annual Grammy Awards nominiert. An der Volksoper Wien war Wottrich 2009 als Bacchus in "Ariadne auf Naxos" zu erleben und sang 2013 Siegmund und Siegfried in "Wagners RING an einem Abend".
Sendung: Leporello auf BR-KLASSIK am 27. April 2017 um 16:05 Uhr
Kommentare (0)