Auch die "Inaugurazione" an der Mailänder Scala wird dieses Jahr ausfallen. Zumindest soll die Saisoneröffnung, die das weltberühmte Opernhaus traditionell am 7. Dezember veranstaltet, wenn überhaupt ohne Publikum stattfinden, so berichtet die große italienische Zeitung "Corriere della Sera". Hinter den Kulissen arbeite man derzeit an einem Plan B, um das weltberühmte Opernhaus trotz aller Widrigkeiten dennoch nicht verstummen zu lassen.
Mit Gaetano Donizettis "Lucia di Lammermoor" sollte die diesjährige Inaugurazione an der Mailänder Scala über die Bühne gehen. Die Eröffnung an dem weltberühmten Opernhaus findet traditionell am 7. Dezember statt, dem Festtag des heiligen Ambrosius, dem Schutzpatron der Stadt. Aber die Corona-Krise und die steigenden Fallzahlen machen auch diesem weltweit beachteten Opern- und Medienspektakel einen Strich durch die Rechnung.
Für die Titelrolle in Donizettis "Lucia di Lammermoor" war die amerikanische Sopranistin Lisette Oropesa vorgesehen, an der Seite von Juan Diego Flórez und unter der Leitung von Musikdirektor Riccardo Chailly. Für Oropesa ist die Absage ein weiterer herber beruflicher Schlag in diesem Jahr: Seit Maria Callas im Jahr 1955 wäre sie die erste amerikanische Sopranistin gewesen, die in einer Titelrolle wieder die Saison an der Scala eröffnet hätte. Und auch Scala-Intendant Dominique Meyer muss so erstmal auf seine erste Premiere seit seinem Wechsel von Wien nach Mailand verzichten.
Sendung: "Allegro" am 5. November 2020 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK