Seit seinem Amtsantritt 2014 als Intendant der Mailänder Scala stand Alexander Pereira immer wieder in der Kritik. Wie italienische Nachrichtenagenturen am 28. Juni meldeten, wird ihm Dominique Meyer nachfolgen, der derzeit noch Direktor der Wiener Staatsoper ist.
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Italienische Nachrichtenagenturen bestätigten es am Freitagabend, 28. Juni, offiziell: Wie bereits seit längerem vermutet, wird nicht Pereira das Mailänder Traditionshaus weiter in die Zukunft führen, sondern der Franzose Dominique Meyer. Der ist derzeit noch als Direktor an der Wiener Staatsoper beschäftigt und wird sein Mailänder Amt im Juli 2021 antreten. Der im Februar 2020 auslaufende Vertrag des seit Oktober 2014 als Scala-Intendant amtierenden Pereira wird daher bis Juni 2021 verlängert.
Als Nachfolger Pereiras wurde Meyer schon länger gehandelt. Bereits Mitte kommenden Jahres wird der Franzose nach Mailand an die Scala wechseln, im Sommer 2021 soll er dann seinen Job offiziell antreten, wie Mailands Bürgermeister Giuseppe Sala nach einer Aufsichtsratssitzung bekannt gab. In Wien ist der 63-jährige Meyer seit 2010 tätig und bescherte der dortigen Staatsoper Einnahmen in Rekordhöhe. Zu seinem Plänen an der Scala wollte er sich aber noch nicht im Detail äußern.
Ob Meyer dieser Erfolg auch an der Scala gelingt, bleibt abzuwarten. Ganz einfach dürfte sein Start zumindest nicht ausfallen, zahlreiche Mitarbeiter des Hauses haben zuletzt für eine Vertragsverlängerung und den Verbleib von Alexander Pereira demonstriert. Und auch die Operndiva Cecilia Bartoli hat drei Engagements an der Scala abgesagt, nachdem bekannt wurde, dass Pereiras Vertrag nicht verlängert werden soll. "Ich kenne kein großes Opernhaus, das ein Spaziergang ist. Man darf nicht vergessen: Ein Opernhaus ist ein Ort der Emotionen. Da sind Aufregungen ganz natürlich", so Dominique Meyer.
Ich kenne kein großes Opernhaus, das ein Spaziergang ist.
Obwohl es Alexander Pereira während seiner Intendanz gelang, die finanziell klamme Scala wieder nach vorne zu bringen, stand er immer wieder in der Kritik - zuletzt wegen umstrittener Sponsoring-Verträge mit Saudi-Arabien, wonach Prinz Badr bin Abdullah, Kulturminister des Golfstaats, ein Platz im Aufsichtsrat der Scala zugestanden hätte. Dieser Deal kam jedoch nach Protesten der Regionalregierung nicht zustande.
Transparenz-Hinweis: In einer früheren Version dieses Artikels hatten wir geschrieben, Alexander Pereiras Vertrag an der Scala würde nur bis 2020 laufen. Dieser Fehler wurde korrigiert.
Kommentare (2)
Dienstag, 02.Juli, 12:32 Uhr
Thomas Schulz
Alexander Pereira
Sehr geehrte Frau Becker,
wir danken Ihnen für den berechtigten Hinweis. Der Fehler wurde korrigiert.
Samstag, 29.Juni, 21:47 Uhr
Becker
Pereira
"Alexander Pereiras Vertrag an der Mailänder Scala läuft noch bis Februar 2020, eine Verlängerung über dieses Datum hinaus ist nun endgültig vom Tisch..."
Ist das ein Lapsus oder gezielte Falsch-Information? Pereira wird bis Juni 2021 die Scala leiten, dann wird Meyer übernehmen. Die Demonstrationen des Scala-Personals für Pereira machen ihm den Anfang bestimmt nicht leicht, aber wer weiss, was in den 2 Jahren noch passiert.....