Esther Bejarano ist Sängerin, Musikerin, politische Künstlerin, Zeitzeugin und eine der letzten Überlebenden des Mädchen-Orchesters in Auschwitz. Seit einigen Jahren ist sie mit der Kölner "Microphone Mafia" musikalisch unterwegs, die am Wochenende in Hof und Nürnberg gastiert. In Alpha-Forum erfahren Sie einiges über ihr schicksalhaftes Leben.
Bildquelle: picture alliance/dpa | Axel Heimken
alpha-Forum | Gespräche
Esther Bejarano, Sängerin und Vorsitzende des Auschwitz-Komitees
Drei Generationen, drei Religionen stehen auf der Bühne, wenn Bejarano und die "Microphone Mafia" auftreten. Sie möchten mit ihrer Musik nationalsozialistischen Tendenzen auf dem Musikmarkt etwas entgegensetzen. Das kommt nicht von ungefähr: Die gebürtige Saarlouiserin ist Zeitzeugin des Konzentrationslagers in Ausschwitz, wo ihr die musikalische Bildung als Tochter eines Oberkantors das Leben rettete. Weil sie viele Lieder kannte, durfte sie abends Schubert oder Mozart singen. Als Pianistin hatte sie sich mit Akkordeon einen wichtigen Platz im Mädchenorchester erarbeitet, obwohl sie dieses Instrument nie zuvor in der Hand gehabt hatte.
Heute ist sie 91 Jahre alt und lebt in Hamburg. Sie engagiert sich gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung, tritt bei Demonstrationen gegen die NPD auf, ist unter anderem mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und als Vorsitzende des Internationalen Auschwitz-Komitees tätig.
Die bemerkenswerte Sängerin gastiert an diesem Wochenende in Hof und in Nürnberg. In Hof findet das Konzert im Rahmen der "Hofer Frauentage" statt. Sie ist die "Powerfrau schlechthin", sagt Eva Petermann vom Hofer Bündnis für Zivilcourage, das zusammen mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Hof-Wunsiedel das Konzert organisiert.
Konzert in Hof
Freitag, 4. März, 18.00 Uhr im Haus der Jugend
Konzert in Nürnberg
Sonntag, 6. März, 14.00 Uhr im Karl-Bröger-Zentrum