Die allgemeine Sicherheitslage in Europa und die grundsätzlichen Gefahren terroristischer Anschläge auf kulturelle Einrichtungen zwingen auch die Bayreuther Festspiele in diesem Jahr zu einem verschärften Sicherheitskonzept. Nach den terroristischen Akten in Paris und Brüssel scheint dies naheliegend. Der Nordbayerische Kurier berichtet aber über künstlerische Gründe, die zu dieser neuen Einschätzung geführt hätten. Die Stadt und die Festspiel-Verantwortlichen dementieren das.
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In "Geheimgesprächen" zwischen Stadt, Polizeipräsidium und Festspiel-Verantwortlichen würde über Absperrungen, Eingangs- und Taschenkontrollen bei der Premiere nachgedacht, heißt es in dem Zeitungsartikel. Ein Insider behauptete, dass Darstellerinnen Burkas tragen und sich diese später vom Leib reißen würden. Das dementierte der Regisseur allerdings bereits im Gespräch mit der Zeitung. Der Pressesprecher der Festspiele, Peter Emmerich, betonte im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk explizit, dass eine Verknüpfung zu einer möglichen Islamkritik in der Parsifal-Neuinszenierung falsch sei. Konkrete Inhalte der Inszenierung seien der Festspielleitung derzeit nicht bekannt. Grundsätzlich habe Regisseur Eric Laufenberg aber von Anfang an gesagt, dass er sich in seiner Inszenierung mit der "Religion und dem Religiösen" auseinandersetzen möchte – dies liege aber im Stück begründet. Hintergrund sei – hier zitiert Emmerich den Regisseur – die Tatsache, dass aktuell auf der Welt wieder Kriege wegen der Religion geführt werden.
Bei den derzeitigen Gesprächen handle es sich auch nicht um "Geheimgespräche", sondern um normale interne Überlegungen, so Emmerich. Zu den konkreten Details des Sicherheitskonzepts äußern sich die Beteiligten nicht, mit einer durchaus plausiblen Begründung: Was taugt ein Sicherheitskonzept, das in den Medien diskutiert wird? In einem schriftlichen Statement teilt die Stadt mit:
Ein Bescheid für ein Sicherheitskonzept wird derzeit erarbeitet. Hier fließen auch Erkenntnisse des Polizeipräsidiums Oberfranken mit ein. Der Bescheid wird in den nächsten Tagen verschickt.
Auch Polizei und Festspiele bestätigten gegenüber dem Bayerischen Rundfunk, dass derzeit Überlegungen und Gespräche mit der Stadt stattfinden, wie man die Sicherheit bei dem Großereignis Bayreuther Festspiele gewährleisten kann. Es gehe darin laut Festspielsprecher Peter Emmerich aber um die gesamte Festspielzeit, nicht nur um die Premiere am 25. Juli. Ein Sicherheitskonzept in Form von Kontrollen oder Kontrollgängen mit Sprengstoffspürhunden habe es, vor allem am Eröffnungstag zu dem zahlreiche Prominente aus Politik und Kultur kommen, auch in der Vergangenheit gegeben.