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Gasteig-Sanierung Architekt Henn soll Auftrag erhalten

Der Münchner Architekt Gunter Henn soll nun doch den Gasteig sanieren. Das hat der Münchner Stadtrat entschieden. Es war die zweite Entscheidung für Henn. Die erste war von der Vergabekammer aufgehoben worden, nachdem die beiden damals unterlegenen Büros die Vergabe überprüfen ließen.

Überarbeiteter Henn-Entwurf Gasteig-Generalsanierung: Blickachse Rosenheimer Platz. Zu sehen ist die gläserne sogenannte Kulturbühne. | Bildquelle: Architektur Henn / Visualisierungen MIR

Bildquelle: Architektur Henn / Visualisierungen MIR

Beim Münchner Architekten Gunter Henn ist die Freude groß, dass sich sein Büro nach langem Hin und Her im Vergabeverfahren um die Gasteig-Sanierung erneut durchgesetzt hat.

Wenn sich die Stadt für den Gleichen entscheidet, dann freut sich der Gleiche.
Architekt Gunter Henn

Am Mittwoch hatte der Münchner Stadtrat sich in nicht-öffentlicher Sitzung zum zweiten Mal für den Entwurf des Büros Henn ausgesprochen. Die erste Entscheidung für seinen Entwurf war von der Vergabekammer Südbayern Anfang des Jahres aufgehoben worden, nachdem die beiden damals unterlegenen Architekturbüros Wulf aus Stuttgart und Auer Weber aus München die Vergabe überprüfen ließen.

Vergabe war neu aufgerollt worden

Weil die Vergabe nicht transparent gewesen sei, musste die letzte Runde des Verfahrens mit neuen Kriterien wieder aufgerollt werden. Neben Henn gab beim zweiten Mal nur noch das Architekturbüro Wulf ein Angebot ab. Das Büro Auer Weber sah in den neuen Kriterien kein faires Verfahren und stieg aus.

"Kulturbühne" soll Gasteig öffnen

Überarbeiteter Henn-Entwurf Gasteig-Gerneralsanierung | Bildquelle: © Architektur Henn / Visualisierungen MIR Bildquelle: © Architektur Henn / Visualisierungen MIR Henn plant als zentrales Element eine sogenannte "Kulturbühne", ein gläsernes Band, das die Fassade des Kulturzentrums aufbricht und eine Verbindung zwischen den einzelnen Sälen schafft. Hierbei gehe es nicht um die Erschließung der Räume, sondern um einen öffentlichen Raum mit einer Aufenthaltsqualität. Henn möchte mit dieser gläsernen Bühne Identität schaffen und den Austausch der Besucher fördern – ähnlich wie ein Marktplatz die Menschen zusammenbringt.

Rechtliche Schritte möglich

Der unterlegene Architekt Tobias Wulf zeigte sich nun enttäuscht, dass sein Entwurf erneut nicht zum Zug gekommen ist. Er kündigte an, die schriftliche Mitteilung prüfen zu wollen, sobald sie ihm vorliegt. Bis zum 9. Juli kann er rechtlich gegen die Vergabe vorgehen. Erst nach dieser Frist gilt der Zuschlag an das Büro Henn als erteilt.
Von der Stadt München und der Leitung des Gasteigs gab es bislang keine Stellungnahme. Beide wollen die Stillhaltefrist abwarten.

Sendung: "Allegro" am 27. Juni 2019 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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