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Salzburger Festspiele – Igor Levit ersetzt Martha Argerich Auf der Bühne ohne Brille

Pianist Igor Levit springt bei den Salzburger Festspielen für Martha Argerich ein, die aus gesundheitlichen Gründen absagen musste. Es wird sein erstes Konzert mit dem französischen Geiger Renaud Capuçon. Im BR-KLASSIK-Interview erzählt er, wie sehr er sich darauf freut, wie wichtig für ihn Martha Argerich ist – und dass er im Konzertsaal gar nicht merkt, wie viele Zuschauer ihm lauschen.

Der Pianist Igor Levit | Bildquelle: picture alliance/Christoph Soeder/dpa

Bildquelle: picture alliance/Christoph Soeder/dpa

Für Igor Levit ist die Zusammenarbeit mit Renaud Capuçon eine Premiere. Dennoch hat er nicht gezögert, als die Anfrage der Salzburger Festspiele kam, kurzfristig für die erkrankte Martha Argerich einzuspringen, sagt er im BR-KLASSIK-Interview. Schließlich sei er neugierig, Renaud Capuçon nun musikalisch kennenzulernen. Aber natürlich spielt auch die Verbundenheit mit den Festspielen und dem Intendanten Markus Hinterhäuser eine Rolle bei seiner Entscheidung.

Zwei Proben mit Capuçon

Nur zwei Proben haben Levit und Capuçon nun vor dem Konzert, für Levit ist das "okay". Auf dem Programm stehen Violinsonaten von Franz Schubert und Johannes Brahms sowie die Kreutzersonate von Ludwig van Beethoven. Kennengelernt haben sich Levit und Capuçon nach Capuçons Salzburger Konzert im vergangenen Jahr mit Martha Argerich, bei dem Levit im Publikum saß. Über die Gelegenheit, nun mit dem Geiger zu spielen, freut er sich. Wenngleich er Capuçon und Argerich gerne in diesem Jahr erneut gehört hätte.

Ich wäre wahnsinnig gerne Hörer gewesen im Saal.
Igor Levit

Argerich ist für Levit prägend

Pianistin Martha Argerich | Bildquelle: picture-alliance/dpa Martha Argerich | Bildquelle: picture-alliance/dpa Argerich, die kürzlich 80 Jahre alt geworden ist, bedeute ihm "irrsinnig viel", betont Levit. "Es gab wenige Pianistinnen und Pianisten, die mich in meiner Studentenzeit und weit darüber hinaus so beschäftigt haben und auch auf einer Art so geprägt haben, wie sie. Ihre Aufnahme von Ravels 'Gaspard de la nuit' war, glaube ich, mit einer der Aufnahmen, die ich am häufigsten gehört habe." Auch Martha Argerich hat Levit im vergangenen Jahr nach dem Konzert mit Renaud Capuçon kennengelernt.

Levits hatte nicht immer ein ungetrübtes Salzburg-Verhältnis

Igor Levit hat in Salzburg studiert. Salzburg ist neben Heidelberg für ihn ein "zentraler Ort". Sein Verhältnis zu dieser Stadt war aber nicht immer ungetrübt. "Es war nicht immer leicht", erinnert er sich: "Ich hatte hier große Auseinandersetzungen mit meinem damaligen Lehrer. Ich hatte große Auseinandersetzungen mit mir selbst in der Zeit der Salzburger Sommerakademien." Mehrere Jahre hat der Pianist deshalb um Salzburg einen Bogen gemacht. "Da war einfach zu viel passiert." Die Rückkehr 2017, um bei den Festspielen einzusteigen, war deshalb besonders emotional: "Umso intensiver und umso besonderer waren dann im Grunde alle Konzerte hier – und alle Begegnungen."

Die Zuschauerzahl macht keinen Unterschied

Dieses Jahr bei den Salzburger Festspielen im Großen Festspielhaus endlich wieder vor voll besetztem Saal mit 2.000 Zuhörern aufzutreten, findet Levit "irre". Wenngleich er betont, dass es ihm letztlich egal ist, ob er vor 900 oder nur einem Zuschauer auftritt: Er würde immer gleich spielen. Das hat vor allem mit der Wertschätzung jedes einzelnen im Publikum zu tun. Aber nicht nur: "Ich sehe ohne Brille nicht wirklich viel in der Ferne."

Sendung: "Leporello" am 03. August 2021 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

Konzert mit Igor Levit und Renaud Capuçon in Salzburg

Das Konzert findet statt am Dienstag, 03. August 2021, im Haus für Mozart in Salzburg. Beginn: 20:30 Uhr. Mehr Informationen zum Programm und dem Kartenverkauf finden sich auf der Webseite der Salzburger Festspiele.

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